„Opfer entschädigen! Nazi-Kriegsverbrecher zur Verantwortung ziehen!“ Am morgigen Samstag, 1. Dezember 2007, wird es unter diesem Motto im ganzen Land Aktionen an den Wohnorten von NS-Kriegsverbrechern geben. Auch im Raum München sind zwei Aktionen von unterschiedlichen Gruppen angekündigt.
Kategorie: Gegen Rechts
Meldungen zu Aktivitäten und Veranstaltungen gegen Rechts
In diesem Bereich unserer Website finden Sie Informationen über antifaschistische Aktivitäten und Veranstaltungen, Aufrufe von antifaschistischen Gruppen sowie Adressen und Links zu antifaschistischen Gruppen, Archiven und Publikationen.
Immer mehr Gastwirte und Saalvermieter entschließen sich neonazistischen und extrem rechten Gruppierungen wie z. B. der NPD oder der „Bürgerbewegung Pro München“ keine Räume mehr für deren Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen. In einer Handreichung für Gastwirte in München und Umgebung zum Umgang mit Neonazis und extrem rechten Gruppierungen hat a.i.d.a. nun Tipps und Hinweise zusammengestellt, wie Wirte und Saalvermieter solche Veranstaltungen in ihren Räumen am besten verhindern können.
"Antifaschistische Zeitung für Augsburg" heißt die von einem unabhängigen Redaktionskollektiv herausgegebene Publikation, die Anfang Oktober erstmals erschienen ist. Vorläufig ist geplant, alle zwei Monate eine Ausgabe herauszubringen.
Die Regensburger Antifa-Gruppe anita_f hat ein Antifa Café ins Leben gerufen, um eine Plattform für Diskussionen und Information über die extreme Rechte zu schaffen. Die Veranstaltung richtet sich an organisierte und nicht organisierte AntifaschistInnen und andere Interessierte. Ein erster Termin steht schon: Am 11. Oktober informiert die Gruppe mit einem Vortrag über die Regensburger Neonazi-Szene.
Der Themenabend Politik (BR2) ging am Donnerstag, 6. September 2007, in Reportagen den Spuren des Rechtsradikalismus in Ost und West nach, suchte nach den geistigen Urhebern und dem politischen Milieu, in dem sich die Rechten und ihre gar nicht immer glatzköpfigen Helfershelfer festsetzen. Eine Studiorunde mit Expertinnen und Experten diskutierte die Fragen nach den Ursachen für den Erfolg der Neonazis und wie man sich diesen erfolgreich in den Weg stellen kann.
Das Simon Wiesenthal Center in Jerusalem hat am heutigen Donnerstag die Entscheidung des Landratsamtes in Garmisch-Partenkirchen kritisiert, das eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus am Pfingstwochenende am Hohen Brendten in Mittenwald verboten hat. Die antifaschistischen Arbeitskreise „Distomo“ und „Angreifbare Traditionspflege“ hatten dort eine Kundgebung angemeldet, um der Opfer deutscher Gebirgstruppen des Zweiten Weltkrieges zu gedenken.
UPDATE 25.5.07. Seit 2002 mobilisiert die Kampagne „Angreifbare Traditionspflege“ gegen das alljährliche Pfingsttreffen der Gebirgsjäger am Hohen Brendten. Auch in diesem Jahr planen Wehrmachtsveteranen, ehemalige und aktive Bundeswehrsoldaten sowie deren SympathisantInnen eine Gedenkveranstaltung, bei der die Kriegsverbrechen der Gebirgstruppen im Rahmen des NS-Vernichtungskrieges unter den Tisch fallen. AntifaschististInnen werden auch in diesem Jahr vor Ort protestieren.
Aktueller Stand: Die Veranstaltungen im Ort Mittenwald sind erlaubt, auch die Demonstration am Sonntag in Mittenwald. Der Rechtsstreit gegen ein Kundgebungsverbot direkt am Hohen Brendten bei Luttensee-Kampfschule läuft noch.
Eine antifaschistische Demonstration in Regensburg am 24. März 2007 will bisher kaum wahrgenommene Bereiche rechter Strukturen ins Rampenlicht rücken und deren Akteure benennen. Die im Rahmen der bayernweiten Antifa-Kampagne „Nazis unplugged – rechten Strukturen den Saft abdrehen“ stattfindende Demonstration richtet sich insbesondere gegen StrafverteidigerInnen aus dem rechten Spektrum oder Gruppierungen, die straffällige Rechte unterstützen. Mit Günther Herzogenrath-Amelung ist ein Rechtsanwalt aus dem rechten Spektrum in Regensburg ansässig, der unter anderem als Verteidiger von Martin Wiese, der wegen eines geplanten Sprengstoffattentats auf die Grundsteinlegung des jüdischen Gemeindezentrums in München verurteilt wurde, ins Visier der Medien geraten ist.
„Nazis unplugged – Rechten Strukturen den Saft abdrehen“ ist eine Kampagne von antifaschistischen Gruppen aus Bayern. Mit klassischer Informationsarbeit, Demonstrationen, AgitProp – Aktionen und kulturellen Veranstaltungen soll im Laufe des Jahres gegen eine zunehmende Etablierung extrem rechter Strukturen in Bayern angegangen werden. Wir dokumentieren nachstehend leicht gekürzt den Aufruf zur Kampagne, die von zahlreichen Antifagruppen aus Bayern organisiert und getragen wird:
Eine Ausstellung des Architekturmuseums der Technischen Universität München in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv München. Aufgrund des großen Interesses wird die Ausstellung "Ort und Erinnerung – Nationalsozialismus in München in leicht veränderter Form nochmals gezeigt. Wir dokumentieren nachstehend die Einladung der VeranstalterInnnen anläßlich der Ausstellungs-Wiedereröffnung.
Am Samstag, den 14. Oktober 2006, wollen neofaschistische Kameradschaften und die NPD einen zentralen Aufmarsch in Nürnberg abhalten. Vom Nürnberger Gerichtsgebäude in der Fürther Strasse aus, soll der braune Zug durch den migrantisch und alternativ geprägten Stadtteil Gostenhof zum Hauptbahnhof ziehen. Das Nürnberger Justizgebäude mit seinem berühmten Sitzungssaal 600 war 1946 historischer Ort der "Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse", wo führende Nationalsozialisten u. a. wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt wurden. Heute, 60 Jahre später, wollen die extrem Rechten unter dem Motto "Recht statt Rache – Revision der Nürnberger Prozesse" die verurteilten NS-Verbrecher zu Opfern stilisieren und damit die Geschichte der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft umschreiben.
Im Mai diesen Jahres hatte Luise Gutmann von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) aus Regensburg eine Broschüre über die lokalen Neonazi-Strukturen herausgegeben. Die Broschüre "Die Entwicklung der Neonaziszene im Raum Regensburg" beleuchtet unter anderem die rechten Aktivitäten des Rechtsanwalts Günther Herzogenrath-Amelung, der bereits bekannte Alt- und Neonazis wie Erich Priebke und Mitglieder der "Skinheads Sächsische Schweiz" verteidigt sowie Gutachten für den Auschwitz-Leugner Germar Rudolf angefertigt hat.