„Opfer entschädigen! Nazi-Kriegsverbrecher zur Verantwortung ziehen!“ Am morgigen Samstag, 1. Dezember 2007, wird es unter diesem Motto im ganzen Land Aktionen an den Wohnorten von NS-Kriegsverbrechern geben. Auch im Raum München sind zwei Aktionen von unterschiedlichen Gruppen angekündigt.
Kategorie: Prozesse, Demos & mehr gegen Rechts
In dieser Rubrik finden Sie sämtliche Meldungen, die wir auf unserer Seite zum Thema "Gegen Rechts" veröffentlicht haben. Also Informationen über Gegendemonstrationen, antifaschistische Aktivitäten, Mobilisierungen, Prozesse gegen Neonazis und mehr.
Immer mehr Gastwirte und Saalvermieter entschließen sich neonazistischen und extrem rechten Gruppierungen wie z. B. der NPD oder der „Bürgerbewegung Pro München“ keine Räume mehr für deren Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen. In einer Handreichung für Gastwirte in München und Umgebung zum Umgang mit Neonazis und extrem rechten Gruppierungen hat a.i.d.a. nun Tipps und Hinweise zusammengestellt, wie Wirte und Saalvermieter solche Veranstaltungen in ihren Räumen am besten verhindern können.
Das Simon Wiesenthal Center in Jerusalem hat am heutigen Donnerstag die Entscheidung des Landratsamtes in Garmisch-Partenkirchen kritisiert, das eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus am Pfingstwochenende am Hohen Brendten in Mittenwald verboten hat. Die antifaschistischen Arbeitskreise „Distomo“ und „Angreifbare Traditionspflege“ hatten dort eine Kundgebung angemeldet, um der Opfer deutscher Gebirgstruppen des Zweiten Weltkrieges zu gedenken.
UPDATE 25.5.07. Seit 2002 mobilisiert die Kampagne „Angreifbare Traditionspflege“ gegen das alljährliche Pfingsttreffen der Gebirgsjäger am Hohen Brendten. Auch in diesem Jahr planen Wehrmachtsveteranen, ehemalige und aktive Bundeswehrsoldaten sowie deren SympathisantInnen eine Gedenkveranstaltung, bei der die Kriegsverbrechen der Gebirgstruppen im Rahmen des NS-Vernichtungskrieges unter den Tisch fallen. AntifaschististInnen werden auch in diesem Jahr vor Ort protestieren.
Aktueller Stand: Die Veranstaltungen im Ort Mittenwald sind erlaubt, auch die Demonstration am Sonntag in Mittenwald. Der Rechtsstreit gegen ein Kundgebungsverbot direkt am Hohen Brendten bei Luttensee-Kampfschule läuft noch.
Eine antifaschistische Demonstration in Regensburg am 24. März 2007 will bisher kaum wahrgenommene Bereiche rechter Strukturen ins Rampenlicht rücken und deren Akteure benennen. Die im Rahmen der bayernweiten Antifa-Kampagne „Nazis unplugged – rechten Strukturen den Saft abdrehen“ stattfindende Demonstration richtet sich insbesondere gegen StrafverteidigerInnen aus dem rechten Spektrum oder Gruppierungen, die straffällige Rechte unterstützen. Mit Günther Herzogenrath-Amelung ist ein Rechtsanwalt aus dem rechten Spektrum in Regensburg ansässig, der unter anderem als Verteidiger von Martin Wiese, der wegen eines geplanten Sprengstoffattentats auf die Grundsteinlegung des jüdischen Gemeindezentrums in München verurteilt wurde, ins Visier der Medien geraten ist.
Eine Ausstellung des Architekturmuseums der Technischen Universität München in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv München. Aufgrund des großen Interesses wird die Ausstellung "Ort und Erinnerung – Nationalsozialismus in München in leicht veränderter Form nochmals gezeigt. Wir dokumentieren nachstehend die Einladung der VeranstalterInnnen anläßlich der Ausstellungs-Wiedereröffnung.
Am Samstag, den 14. Oktober 2006, wollen neofaschistische Kameradschaften und die NPD einen zentralen Aufmarsch in Nürnberg abhalten. Vom Nürnberger Gerichtsgebäude in der Fürther Strasse aus, soll der braune Zug durch den migrantisch und alternativ geprägten Stadtteil Gostenhof zum Hauptbahnhof ziehen. Das Nürnberger Justizgebäude mit seinem berühmten Sitzungssaal 600 war 1946 historischer Ort der "Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse", wo führende Nationalsozialisten u. a. wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt wurden. Heute, 60 Jahre später, wollen die extrem Rechten unter dem Motto "Recht statt Rache – Revision der Nürnberger Prozesse" die verurteilten NS-Verbrecher zu Opfern stilisieren und damit die Geschichte der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft umschreiben.
In einer Pressemitteilung, die wir im Folgenden dokumentieren, unterstützt auch die Kampagne „NS-Verherrlichung stoppen!“ die Proteste an diesem Wochenende gegen das Gebirgsjägertreffen in Mittenwald:
Mit einer Feier am Ehrenmal der Gebirgstruppe am Hohen Brendten in Mittenwald gedenkt der Kameradenkreis der Gebirgstruppe e.V. seit nunmehr 49 Jahren seiner gefallenen Soldaten. Unter ihnen: Einheiten der Gebirgsjäger, die im Zweiten Weltkrieg über 50 Massaker in verschiedenen Ländern Europas verübten. Die Blutspur zieht sich dabei von Griechenland bis Skandinavien. Als Teil der Wehrmacht standen die Massaker im Zeichen des Nationalsozialismus. So trägt das Treffen in Mittenwald auch dazu bei, die Täter von damals zu rehabilitieren. Täter, die bis heute in der BRD strafrechtlich unbehelligt geblieben sind.
Unter dem Motto „Angegriffene Traditionspflege“ mobilisieren unterdessen AntifaschistInnen für den 27. und 28. Mai nach Mittenwald. Mit Zeitzeugengesprächen, einer Sterndemonstration und vielen weiteren Aktivitäten wollen sie ihren Protest zum Ausdruck bringen und dem Treffen der Gebirgsjäger konstruktiv etwas entgegensetzen.
LANDSHUT. Etwa 100 Personen nahmen in Landshut an einer antifaschistischen Kundgebung anläßlich des 61. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus teil. Auf der von der VVN/BdA,…
Am 18. März wollen „Autonome Nationalisten“ und NPD in Grafenwöhr vor dem Camp der US Army demonstrieren. Unter dem Motto „Solidarität mit dem Iran – Gegen die One-World-Diktatur der USA!“ wollen die Neonazis aufmarschieren. Aus diesem Anlass hat sich ein „Bündnis gegen antisemitische Allianzen und Antiamerikanismus“, bestehend aus verschiedenen Organisationen und Einzelpersonen, gegründet. Dieses Bündnis ruft nun zu einer Gegenkundgebung und Demonstration gegen die Neonazis auf.
Die Bürgerinitiative "Wunsiedel ist bunt, nicht braun!" mobilisiert für Sonntag, 12 Uhr, zum Widerstand gegen den geplanten NPD-Aufmarsch in Wunsiedel am 4. September 2005. Zwar ist die NPD-Demo offiziell als Wahlkampf-Veranstaltung angekündigt, doch einiges deutet darauf hin, daß es sich um eine Ersatzveranstaltung für den verbotenen Rudolf-Heß-Marsch am 20.8. handelt:
Die Kampagne "NS-Verherrlichung stoppen!" mobilisiert unvermindert gegen den Rudolf-Heß-Gedenkmarsch am 20. August 2005 in Wunsiedel. Die Sprecherin der Kampagne „NS-Verherrlichung stoppen!“, Korinna Pflug, erklärte dazu: „Ein mögliches Verbot entbindet den Widerstand gegen den ‚Hess-Marsch’ und alle anderen Menschen nicht von der Verantwortung, gegen die Verherrlichung des Nationalsozialismus vorzugehen“.