Bamberg. Das Bamberger Bündnis gegen Rechtsextremismus hat heute die Erlöse aus der Vermietung der Konzert- und Kongresshalle an die NPD erhalten. Die Stadthallen GmbH wollte an dem erzwungenen Geschäft nichts verdienen und spendete das Geld komplett an die Israelitische Kultusgemeinde Bamberg, die es umgehend an das Anti-Rechts-Bündnis weiterreichte.
Autor: Nora Wolf
Elgersburg/Weißenohe. Die innerparteilichen Schlammschlachten in der NPD haben sich vor allem in zwei Bundesländern zum offenen Schlagabtausch entwickelt. In Thüringen konnte die derzeitige Chefetage die Übernahme der Parteiführung durch eine radikale Opposition gerade noch abwehren, in Bayern werden mittlerweile weitere führende Parteifunktionäre persönlich attackiert. Der "Frankentag" der NPD-internen Opposition soll in einem früheren Kloster in der Nähe von Gräfenberg stattfinden.
Rosenheim. Im Oberbayerischen soll im Juni ein von den "Republikanern" (REP) veranstalteter "Europa-Kongress" stattfinden. Angekündigt wird das Treffen der Rechtsradikalen als "Kongress europäischer konservativer Politiker". Dabei soll erstmalig ein von den REP gestifteter "Europapreis" verliehen werden.
Die Gruppe „Investigate Thor Steinar“ hat eine Informationsbroschüre zur Modemarke „Thor Steinar“ veröffentlicht. Darin gibt die Gruppe einen Überblick über die Entstehung der Marke, die dahinter stehenden Personen, die verwendeten Bezüge etwa zum Nationalsozialismus, der Kolonialzeit oder der nordischen Mythologie sowie die juristische Auseinandersetzung.
Im Rahmen der Kampagne „Kein Bock auf Nazis“ haben das apabiz und das AIB 250.000 Exemplare der zweiten Ausgabe der erfolgreichen SchülerInnen-Zeitung drucken lassen.
Nürnberg. Jugendstrafen zwischen drei Jahren sowie fünf Jahren und acht Monaten verhängte heute das Landgericht Nürnberg-Fürth gegen vier Neonazis. Die drei jungen Männer und eine Frau hatten aus Ausländerhass einen Brandanschlag gegen ein Mietshaus in Bad Windsheim verübt, später hatten sie einen jüdischen Friedhof in Diespeck geschändet.
Die NPD ist bei bayerischen Kommunalwahlen nirgendwo unter ihrem Parteinamen zur Wahl angetreten. In den mittelfränkischen Orten Fürth und Pappenheim scheiterte sie bereits an der Zahl der zum Wahlantritt benötigten Unterstützungsunterschriften. Damit blieben nur die zwei bayerischen Großstädte Nürnberg und München, in denen sich jeweils die von der NPD gesteuerte "Bürgerinitiative Ausländerstopp" zur Wahl stellte. In diesem Beitrag gehen wir kurz auf deren Wahlergebnisse ein.
Auf der „Zielgeraden ins Rathaus“ sah sich die „Bürgerbewegung Pro München – patriotisch und sozial“. Auf ihrer Internetseite war bereits der Menüpunkt „Stadtratsfraktion in Gründung“ eingerichtet worden. Hier sollten nach dem 2. März Informationen und Meldungen der in Fraktionsstärke in den Münchner Stadtrat eingezogenen extrem rechten Gruppierung zu lesen sein. Allein die Wählerinnen und Wähler haben anders entschieden.
Ansbach. In mehreren Regionen Deutschlands hat die extrem rechte "Heimattreue Deutsche Jugend" (HDJ) am Osterwochenende Treffen und Zeltlager veranstaltet, bei denen Kinder und Jugendliche im Nazi-Sinne gedrillt werden. In Süddeutschland hatten sich etwa 30 HDJ-Angehörige im Landkreis Ansbach versammelt, wie erst jetzt bekannt wurde.
Cham. Die Kreistagswahl im bayerischen Landkreis Cham muss möglicherweise wiederholt werden. Der Grund: Zur Wahl vor gut drei Wochen war eine Liste der "Republikaner" (REP) mit einem Spitzenkandidaten angetreten, der bereits seit Jahren aus der Partei ausgetreten sein soll. Der als Kreisrat wiedergewählte Erich Schwarzfischer hatte damals für die NPD zum Bundestag kandidiert und tritt jetzt auch wieder für die NPD bei der Landtagswahl an.
Die siebte Ausgabe der Hinterland, der Zeitschrift des bayrischen Flüchtlingsrats, widmet sich dem grundlegenden Thema Rassismus. Und entzieht sich schon quasi Thema einer leichten Lektüre. Nicht nur weil die Sprache einiger Artikel sich einem wissenschaftlichen Diskurs verpflichtet sieht, der eher im Elfenbeinturm der Universitäten beheimatet ist. Sondern auch weil, und da kann mensch sich noch so links wähnen, als weißer durchschnittlich gebildeter Europäer fällt man doch immer wieder auf den von klein auf erlernten Rassismus herein. Genau in diese offene Wunde des Gewissens versucht die neue Hinterland-Ausgabe zu bohren. Teilweise schafft das Heft das, etwa mit Artikeln von Phil Zero und Beiträgen zum Klischeebild „Zigeuner“. Kleine Situationsbeschreibungen in Kästen, die sich quer durch das ganze Heft ziehen, legen nebenbei gezielt den Finger auf die Wunde.