Bamberg. Das Bamberger Bündnis gegen Rechtsextremismus hat heute die Erlöse aus der Vermietung der Konzert- und Kongresshalle an die NPD erhalten. Die Stadthallen GmbH wollte an dem erzwungenen Geschäft nichts verdienen und spendete das Geld komplett an die Israelitische Kultusgemeinde Bamberg, die es umgehend an das Anti-Rechts-Bündnis weiterreichte.
Erst ein Gerichtsbeschluss hatte die Bamberger Hallen-Betreiber gezwungen, die NPD hineinzulassen. Stadthallen-Geschäftsführer Horst Feulner betonte heute, ihm und seinem Team sei es ein großes Bedürfnis gewesen, an dem Bundesparteitag nichts zu verdienen. Die Idee, den Erlös zu spenden, sei ihm schon während des Rechtsstreites gekommen. Vorbild war der Dresdner Hotelier Johannes Lohmeyer, der den Ertrag aus Übernachtungen von NPD-Funktionären an die Dresdner Synagoge weitergeleitet hatte. Lohmeyer war dafür mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet worden.
Der Vorsitzende der israelitischen Kultusgemeinde, Heinrich Olmer, nahm heute das Geld in Empfang und reichte es gleich weiter. Es sei von hohem Wert für ihn, diese Spende an das Bündnis gegen Rechtsextremismus weiterzugeben. Damit werde beigetragen, den Finanzbedarf, der am Wochenende der Demokratie entstanden sei, zu decken und zukünftige Aktionen möglich zu machen. Mehrere Tausend Menschen hatten an Protestaktionen gegen den NPD-Parteitag in Bamberg teilgenommen.
[Der Artikel erschien erstmals am 5.06.08 auf redok.de. Die Veröffentlichung auf aida-archiv.de erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Autors]