Die siebte Ausgabe der Hinterland, der Zeitschrift des bayrischen Flüchtlingsrats, widmet sich dem grundlegenden Thema Rassismus. Und entzieht sich schon quasi Thema einer leichten Lektüre. Nicht nur weil die Sprache einiger Artikel sich einem wissenschaftlichen Diskurs verpflichtet sieht, der eher im Elfenbeinturm der Universitäten beheimatet ist. Sondern auch weil, und da kann mensch sich noch so links wähnen, als weißer durchschnittlich gebildeter Europäer fällt man doch immer wieder auf den von klein auf erlernten Rassismus herein. Genau in diese offene Wunde des Gewissens versucht die neue Hinterland-Ausgabe zu bohren. Teilweise schafft das Heft das, etwa mit Artikeln von Phil Zero und Beiträgen zum Klischeebild „Zigeuner“. Kleine Situationsbeschreibungen in Kästen, die sich quer durch das ganze Heft ziehen, legen nebenbei gezielt den Finger auf die Wunde.
Ebenfalls im Heft zu finden ist ein großer Beitrag zu einer der am wenigsten beachteten Grenze der EU: die griechischen Insel Lesbos. Ein weiterer Artikel beschäftigt sich mit einem bayrischen Rassehygieniker, der während des Dritten Reichs seine Karnikelzucht unter Alkohol setzte, um zu beweisen, dass sich Alkoholgenuss negativ auf die Nachkommenschaft auswirkt (was er nicht tut). Wer mehr wissen will, soll sich die neueste Hinterland-Ausgabe zulegen. Das komplette Inhaltsverzeichnis findet sich online auf der Website des Hinterland-Magazins.
Hinterland ist erhältlich über abo@hinterland-magazin.de oder beim Bayerischen Flüchtlingsrat unter Tel: 089/762234 oder Fax: 089/762236.