Der Rudolf-Heß-Gedenkmarsch in Wunsiedel soll nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Bayreuth auch in diesem Jahr verboten bleiben. Das Gericht hatte das Verbot des Landratsamts Wunsiedel bestätigt.
Autor: Nora Wolf
Für den 1. September 2007 ist in der Münchner Diskothek „Titanic City“ ein "Neofolk & Industrial Festival" unter dem Titel „Miel Noir“ angekündigt. Bei diesem Festival soll auch die extrem rechte Band Allerseelen aus Wien auftreten, was von den Organisatoren, dem österreichischen Versand/Label „Steinklang“, in der Öffentlichkeit längere Zeit verschwiegen wurde. So enthält der auf der Festival-Homepage abgebildete Flyer, mit dem in ganz Europa für das Konzert geworben wird, auf vielen deutschen Websites nur den Hinweis auf eine unbekannte Band namens „Feuervogel“. „Feuervogel“ ist einer der größten Hits der Band Allerseelen. Auf einem Eintrag auf der „Miel Noir“-Seite und an anderen Stellen ist in der Band-Auflistung neben Hekate, Institution D.O.L., Svarrogh, Job Karma und Voyvoda nun aber offen von Allerseelen statt von „Feuervogel“ die Rede.
Dresden/Hof. Mehr als 500 sogenannte "Schulhof-CDs" mit rechtsextremen Musikstücken hat die Polizei vor kurzem in Sachsen und Bayern beschlagnahmt. Die Staatsanwaltschaft Dresden hält mindestens eins der Lieder auf der neu produzierten Scheibe für volksverhetzend. Verantwortlich für die Produktion ist ein Neonazi aus Hof, der gleich in drei verschiedenen Neonazi-Gruppen als Funktionär agiert.
Die antifaschistische Kampagne "NS-Verherrlichung stoppen!" ruft zu einem Aktionstag am 18. August 2007 gegen den Rudolf-Heß-Gedenkmarsch in Wunsiedel auf. Auch zum 20. Todestag des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß haben Neonazis einen Aufmarsch in Wunsiedel und eine Kundgebung in München angemeldet. Im letzten Jahr war der Aufmarsch in Wunsiedel untersagt geblieben, in der ehemaligen "Hauptstadt der Bewegung" allerdings durften alte und junge Nazis ungehindert dem Nationalsozialisten Heß gedenken.
Wunsiedel. Zum dritten Mal ist der jährliche Neonazi-Aufmarsch zum Todestag von Rudolf Heß verboten worden. Wie schon in den Vorjahren hat das Landratsamt Wunsiedel den am 18. August geplanten Aufmarsch verboten, weil er die nationalsozialistische Gewalt- und Willkürherrschaft verherrlicht.
Schmidgaden. Seit Monaten hatte die bayerische NPD für ihr Sommerfest unter der Bezeichnung "Bayerntag" die Werbetrommel gerührt, doch der Zulauf blieb am vergangenen Samstag mäßig. Gerade mal die Hälfte der angekündigten 1.000 Besucher wollten dem Ruf der rechtsextremen Partei ins oberpfälzische Schmidgaden folgen. Mehr Aufsehen erregte das als unverhältnismäßig kritisierte Vorgehen der Polizei, die über 100 Gegendemonstranten festsetzte.
Die dritte Ausgabe des a.i.d.a.-Newsletters ist heute erschienen. Der antifaschistische Newsletter aus München beschäftigt sich diesmal mit den Aktivitäten der bayerischen NPD und dem Neonazi-Aufmarsch in Nürnberg am 1. Mai 2007. Neben Berichten über rechte Aktivitäten aus München und ganz Bayern stellt der Newsletter diesmal auch die Initiative "Westend gegen Nazis" und das "Netzwerk Demokratische Bildung München" vor.
Schwandorf. Das landesweite Sommerfest der bayerischen NPD am nächsten Samstag in Schmidgaden Landkreis Schwandorf) scheint vor dem Aus zu stehen. Das Landratsamt Schwandorf stellte der Partei einen Ablehnungsbescheid zu.
Bayreuth/Amberg. Kein Glück hatten Skinheads am Wochenende in Oberfranken: gleich zweimal fielen Rechtsrock-Konzerte ins Wasser. Ungestört konnten sie dann aber in Amberg (Oberpfalz) bis in die frühen Morgenstunden feiern – in einem Lokal, das bereits früher als Ausweichort für eine verhinderte Nazimusik-Veranstaltung aufgefallen war.
Gremsdorf. Ein Gasthof im mittelfränkischen Gremsdorf dient seit Jahren als beliebter Neonazi-Treff. Die Gemeinde wollte den schlechten Ruf eines Nazi-Dorfes loswerden und bot dem Wirt wirtschaftliche Unterstützung an – doch der lehnte ab und beherbergt lieber NPD und Nazirock-Konzerte.
Unter dem Titel "Die Oberpfalz und die NPD – eine Bestandsaufnahme" veröffentlicht das Internetportal redok.de einen Überblick über rechte Strukturen in der Oberpfalz und nimmt dabei insbesondere die Verflechtung der NPD mit der regionalen Kameradschaftsstruktur unter die Lupe.
Die NPD will bei den Wahlen 2008 in den bayerischen Landtag einziehen. Einer der regionalen Schwerpunkte der extrem rechten Partei ist hierbei die Oberpfalz: Bereits im letzten Jahr veranstaltete die bayerische NPD in Regensburg ihren "Bayerntag" und plant, sich mit einer Wiederholung der Veranstaltung am 16. Juni 2007 erneut als familienfreundliche Partei zu präsentieren und mit verschiedenen Beiträgen auch jüngeres Publikum zu mobilisieren.