Im Februar ist die zweite Ausgabe des a.i.d.a.-Newsletters erschienen. Schwerpunktthema ist diesmal der seit dreißig Jahren in München aktive Münchner Bürgerverein, der auch gegenwärtig wieder monatlich Vortragsveranstaltungen abhält. Neben Berichten über rechte Aktivitäten findet sich im Newsletter auch ein Kommentar zum Film "Geheimakte Heß", ein Beitrag zur Ausstellung von NS-Künstlern bei der Burschenschaft Danubia und mehr über das Archiv.
Monat: Februar 2007
Am Samstag, 10. Februar 2007, nahmen führende NPD-Vertreter an einer Nazi-Kundgebung in Budapest teil. Dabei handelte es sich um eine militärisch anmutende "Gedenkveranstaltung" für im 2. Weltkrieg bei Kämpfen um Budapest ums Leben gekommene ungarische Faschisten und deutsche Wehrmachtssoldaten. Als Veranstalter des sog. "day of honour" gilt die ungarische Sektion des in Deutschland seit 2000 verbotenen internationalen "Blood & Honour"-Netzwerks. Bayerische NPD-Aktivisten spielen eine Hauptrolle in diesem neuerlichen NPD-Skandal.
Nichts wird es mit dem von Thomas Wulff (NPD Mecklenburg-Vorpommern) und der Kameradschaft Hof so großspurig angepriesenen "Rudolf-Heß-Gedächtniszentrum" in Wunsiedel. Das Objekt der Begierde, welches der Hamburger Rechtsanwalt Jürgen Rieger erwerben wollte, der ehemalige "Berggasthof Waldlust" unterhalb der Luisenburg, ist schon verkauft. Zugegriffen hat die Stadt Wunsiedel selbst, wie die örtliche "Frankenpost" in der Ausgabe vom 21. Februar berichtet.
Nürnberg / Eckental-Ebach. Die ehemalige Betreiberin des Andromeda-Buchversandes im bayerischen Eckental-Ebach ist auch in zweiter Instanz wegen Volksverhetzung und der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verurteilt worden. Die Berufungskammer am Landgericht Nürnberg-Fürth bestätigte die Geldstrafe von 120 Tagessätzen.
Wunsiedel. Vor gut zwei Jahren konnten Neonazis zum letzten Mal durch Wunsiedel marschieren, um ihrem Idol Rudolf Hess zu huldigen. In den beiden letzten Jahren war die braune Wallfahrt ausgefallen – doch sie könnte bald durch ganzjährige Nazi-Präsenz ersetzt werden. Angeblich ist dem Neonazi-Anwalt Jürgen Rieger in Wunsiedel ein ehemaliger Gasthof zum Kauf angeboten worden. Dort könnte ein "Rudolf Hess Gedächtnis- und Dokumentationszentrum" entstehen, wird von Neonazis verbreitet – Fakt oder Finte?
Wunsiedel. Während der angebliche Kaufinteressent Jürgen Rieger als Anwalt vor Gericht den Holocaust leugnete, erkundete sein Kamerad Thomas Wulff in Wunsiedel die "Waldlust". In der seit kurzem geschlossenen Gaststätte wollen die Hamburger Neonazis Fakten schaffen und ein "Rudolf Hess-Zentrum" aufbauen. Die Stadt hat ein Vorkaufsrecht und will eine "konstruktive Lösung".
Wunsiedel. Während der angebliche Kaufinteressent Jürgen Rieger als Anwalt vor Gericht den Holocaust leugnete, erkundete sein Kamerad Thomas Wulff in Wunsiedel die "Waldlust". In der seit kurzem geschlossenen Gaststätte wollen die Hamburger Neonazis Fakten schaffen und ein "Rudolf Hess-Zentrum" aufbauen. Die Stadt hat ein Vorkaufsrecht und will eine "konstruktive Lösung".
Dem Antifaschistischen Rechercheteam Nordbayern (art-nb) zufolge soll der neonazistische Hamburger Rechtsanwalt Jürgen Rieger planen, in Kürze ein leerstehendes Gasthaus im oberfränkischen Wunsiedel zu erwerben und in ein neonazistisches "Rudolf-Heß-Gedächtniszentrum" umwandeln zu wollen. Auch die Wahlkampfzentrale der bayerischen NPD für den Kommunal- und Landtagswahlkampf 2008 soll womöglich dort, in der Nähe der Luisenburg, einziehen. Nach a.i.d.a.-Informationen sind die Kaufabsichten der Neonaziszene bei der Stadt Wunsiedel schon seit längerem bekannt. Öffentliche Stellungnahmen gibt es jedoch bislang nicht.
a.i.d.a.-Pressemitteilung vom 7. Februar 2007
Während in Dresden anlässlich des Jahrestages der Alliierten Luftangriffe ein neonazistisches „Aktionsbündnis gegen das Vergessen" zusammen mit der „Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland" (früher: "Junge Landsmannschaft Ostpreussen", JLO) erneut zu einem Aufmarsch mobilisiert, wollen Münchner Neonazis auf dem Marienplatz am 13. Februar 2007 von 18 bis 20 Uhr eine Mahnwache unter dem Motto „Gedenken an den Bombenholocaust von Dresden" abhalten.
Keine zwei Wochen später soll es dann in Augsburg am 24. Februar 2007 zu einer neonazistischen Demonstration von Kameradschaften, NPD, DVU und Deutscher Partei (DP) „gegen den alliierten Bombenterror" kommen.
Die Winter-Ausgabe 2006/2007 bietet wieder detaillierte und zum überwiegenden Teil erstmals veröffentlichte Recherchen über bundesweite und lokale Nazistrukturen. Der Schwerpunkt des Heftes befasst sich diesmal mit völkisch-bündischer Jugendarbeit vor allem in der sog. „Heimattreuen deutschen Jugend“ (HDJ) sowie dem „Bund Heimattreuer Jugend“ bzw. dem „Freibund“. Bayerische AntifaschistInnen dürften das neue AIB mit Gewinn lesen, sind „HDJ“ und „Freibund“ doch auch mit Stützpunkten in Süddeutschland vertreten.