Die Winter-Ausgabe 2006/2007 bietet wieder detaillierte und zum überwiegenden Teil erstmals veröffentlichte Recherchen über bundesweite und lokale Nazistrukturen. Der Schwerpunkt des Heftes befasst sich diesmal mit völkisch-bündischer Jugendarbeit vor allem in der sog. „Heimattreuen deutschen Jugend“ (HDJ) sowie dem „Bund Heimattreuer Jugend“ bzw. dem „Freibund“. Bayerische AntifaschistInnen dürften das neue AIB mit Gewinn lesen, sind „HDJ“ und „Freibund“ doch auch mit Stützpunkten in Süddeutschland vertreten.
Ein ausführliches Kapitel widmet sich der Anti-Antifa-Arbeit sächsischer Neonazis, die dazu ständig absurde Anzeigen gegen AntifaschistInnen einreichen und dann Akten von Polizei und Staatsanwaltschaft auswerten – ein Vorgehen, wie es auch die Münchner Neonaziszene ganz offen propagiert. In einem Artikel über die „nationalrevolutionäre“ Ausrichtung sächsischer Kameradschaften werden die Aktivitäten des nach München gezogenen Ex-Dresdener Neonazi-Kaders Ronny Thomas beleuchtet. Ein weiterer Artikel in dieser AIB-Ausgabe fasst die Aktivitäten des V-Mannes Didier Magnien in der und für die rechtsterroristische „Kameradschaft Süd“ in München zusammen. Der im Haus der Münchner Burschenschaft Danubia gezeigten NS-Kunstausstellung wird nachgegangen, und auch ein Text über die Nicht-Strafverfolgung von NS-Tätern in Deutschland ist regional bedeutsam, bezieht er sich doch u. a. auf den Fall des in Italien zu lebenslanger Haft verurteilten – in Deutschland jedoch nicht zur Rechenschaft gezogenen – Josef Scheungraber (Ottobrunn).
Desweiteren enthält das neue Heft Rezensionen, eine Diskussion über den Umgang mit sogenannten „Nazi-Aussteigern“, Artikel aus Rumänien und den USA sowie einen Nachruf auf Peter Gingold, den antifaschistischen „Mutmacher“.
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