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„Link-Verantwortung“ – Urteil gegen Internet-Buchhändlerin bestätigt

Nürnberg / Eckental-Ebach. Die ehemalige Betreiberin des Andromeda-Buchversandes im bayerischen Eckental-Ebach ist auch in zweiter Instanz wegen Volksverhetzung und der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verurteilt worden. Die Berufungskammer am Landgericht Nürnberg-Fürth bestätigte die Geldstrafe von 120 Tagessätzen.

Damit gilt die ehemalige Internet-Buchhändlerin Anke Herrmann weiterhin als vorbestraft. Mit Rücksicht auf deren jetzige wirtschaftliche Situation setzte das Gericht den Satz jedoch auf zehn Euro pro Tag herab.

Laut einem Bericht der Nürnberger Zeitung hatte Herrmanns Berliner Verteidiger versucht, den antisemitischen Bestseller "Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20. Jahrhundert" von Jan Udo Holey (Pseudonym "Jan van Helsing") als harmlos darzustellen und mittels Beweisanträgen sogar die Verlesung ganzer Passagen aus dem Machwerk erwirkt – jedoch ohne dadurch dessen angebliche Harmlosigkeit beweisen zu können.

Im Gegenteil habe Richter Bernhard Wankel betont, dass das Machwerk bereits in der Vergangenheit verboten und beschlagnahmt worden sei. Dies habe die Buchhändlerin gewusst und die Schrift dennoch auf ihrer Web-Seite angepriesen – mit dem Hinweis, dass ihr der Staatsanwalt auf den Fersen sei. Indem Herrmann einen Link von ihrer Homepage auf das Inhaltsverzeichnis des Buches legte und eine gezielte Leseempfehlung gab, habe sie sich strafbar gemacht. Es treffe sie eine "Link-Verantwortung", so der Vorsitzende Richter Bernhard Wankel laut Nürnberger Zeitung. 

[Ergänzung 20.02.2007]

In ihrem Berufungsverfahren wurde Anke Herrmann von dem Berliner Rechtsanwalt Gernot Schäffner vertreten. Schäffner ist unter anderem aus der "Reichsbürgerbewegung" bekannt; er berichtete über den Prozess gegen die führenden Figuren des "Deutschen Kollegs" – Horst Mahler, Reinhold Oberlercher und Uwe Meenen. Schäffner ist auch Anwalt von Klaus Weichhaus , der Verbindungen zu dem "Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocausts Verfolgten" (VRBHV) und zu Horst Mahler unterhielt. Wie Weichhaus fungiert Schäffner derzeit in einer Bürgerrechtsbewegung "Der Runde Tisch" – als Ansprechpartner im "Arbeitskreis Justiz".

 

 Mit freundlicher Genehmigung von 

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