Gremsdorf. Ein Gasthof im mittelfränkischen Gremsdorf dient seit Jahren als beliebter Neonazi-Treff. Die Gemeinde wollte den schlechten Ruf eines Nazi-Dorfes loswerden und bot dem Wirt wirtschaftliche Unterstützung an – doch der lehnte ab und beherbergt lieber NPD und Nazirock-Konzerte.
Kategorie: Rechte in Bayern

Hier finden Sie Meldungen zu rechten Aktivitäten in ganz Bayern.
Unter dem Titel "Die Oberpfalz und die NPD – eine Bestandsaufnahme" veröffentlicht das Internetportal redok.de einen Überblick über rechte Strukturen in der Oberpfalz und nimmt dabei insbesondere die Verflechtung der NPD mit der regionalen Kameradschaftsstruktur unter die Lupe.
Die NPD will bei den Wahlen 2008 in den bayerischen Landtag einziehen. Einer der regionalen Schwerpunkte der extrem rechten Partei ist hierbei die Oberpfalz: Bereits im letzten Jahr veranstaltete die bayerische NPD in Regensburg ihren "Bayerntag" und plant, sich mit einer Wiederholung der Veranstaltung am 16. Juni 2007 erneut als familienfreundliche Partei zu präsentieren und mit verschiedenen Beiträgen auch jüngeres Publikum zu mobilisieren.
Das für den 26. Mai 2007 angekündigte Konzert der "Patriotischen Runde Kronach" mit den Bands "Asathor", "Feldherren" sowie zwei weiteren Bands ist vorerst abgesagt. Nach der Berichterstattung in verschiedenen Medien sagte der Betreiber des Gasthauses "Zum Hirschen" in Schwürbitz/Oberfranken die Veranstaltung ab.
Augsburg. Gegen ein führendes Mitglied des örtlichen NPD-Kreisverbandes wird unter anderem wegen Volksverhetzung und Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt. Bei einer Wohnungsdurchsuchung wurde Mitte Mai eine größere Menge Nazi-Propagandamaterial sichergestellt.
Murnau. Dem Neonazi-Versandladen "Sturmversand" aus Murnau (Bayern) droht die Schließung. Der Betreiber des braunen Ladens Matthias Polt teilte heute in einem rechtsextremen Forum mit, das Landratsamt Garmisch-Partenkirchen habe in einem Schreiben vom 5.3. den Entzug der Gewerbeerlaubnis angekündigt.
Nürnberg. Die zwei Neonazis, die wegen der Schändung des jüdischen Friedhofs in Diespeck (Mittelfranken) in Haft sitzen, hatten schon im Oktober 2006 gemeinsam mit zwei weiteren Jugendlichen einen Brandanschlag auf ein vornehmlich von Ausländern bewohntes Haus in Bad Windsheim verübt. Alle vier Täter zwischen 16 und 18 Jahren sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth geständig.
Erst distanzierte sich die NPD von den "antisemitischen Ausfällen" ihrer hitlergrüßenden Funktionäre aus Bayern, dann verschwand die Distanzierung spurlos von der NPD-Web-Seite. Heute ist sie wieder da und verspricht die "Einleitung eines Schiedsgerichtsverfahrens" gegen Matthias Fischer und Norman Bordin.
Schwandorf. Zum neuen Vorsitzenden des NPD-Bezirks Oberpfalz wurde am 11.03. Stephan Göbeke-Teichert gewählt. Der 35-jährige war wegen seiner rechtsextremen Aktivitäten Ende 2006 aus dem Technischen Hilfswerk (THW) entlassen worden.
Das ARD-Magazin Panorama (NDR) deckt heute, Donnerstag, um 21.45 Uhr einen neuen NPD-Skandal auf: Die "Hauptrolle" spielen in diesem Skandal mit Norman Bordin (Ottobrunn) und Matthias Fischer (Fürth-Stadeln) zwei Funktionäre der bayerischen NPD. Norman Bordin, NPD-Bundestagskandidat 2005, gehört als Vorsitzender der bayerischen NPD-Jugendorganisation "Junge Nationaldemokraten" (JN) dem Landesvorstand an, Matthias Fischer ist als Bezirksvorsitzender der NPD Mittelfranken im Parteivorstand vertreten, außerdem leitet er die "Abteilung Freie Kameradschaften".
Wie Filmaufnahmen, die Panorama vorliegen, beweisen, zeigen Norman Bordin und Matthias Fischer den Hitlergruß bei einem neonazistischen Konzert am 10. Februar 2007 – im Budapester Haus der in Ungarn seit 2005, in Deutschland seit 2000 verbotenen internationalen Neonazi-Organisation "Blood & Honour".
Karlsruhe. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat heute das Urteil gegen einen Versandhändler aufgehoben, der vom Landgericht Stuttgart wegen des Vertriebs von Anti-Nazi-Symbolen verurteilt worden war. Damit ist die Verwendung beispielsweise von durchgestrichenen Hakenkreuzen als Zeichen der Ablehnung höchstrichterlich erlaubt, wenn die Distanzierung zum Nationalsozialismus eindeutig ist.
Cham. Aufsehen erregte heute die Präsidentin des "Bundes der Vertriebenen", Erika Steinbach, mit einem drastischen Vergleich. Die polnischen Regierungsparteien seien mit den deutschen Parteien Republikaner, DVU und NPD vergleichbar, sagte sie in einem Interview in der Passauer Neuen Presse. Dabei hätte sie im eigenen Verband ohne Probleme geeignetere Ziele ihrer Kritik finden können: Funktionäre der "Landsmannschaft Schlesien" (LS) können offenbar ohne Probleme rechtsextreme und antisemitische Äußerungen verbreiten.
Neustadt/Aisch. Eine Schneise der Zerstörung zogen Friedhofsschänder über den alten jüdischen Friedhof im mittelfränkischen Diespeck (Kreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim). Mehr als 60 Grabsteine hatten die Täter umgeworfen, der größte Teil ist völlig zerstört. Heute wurden zwei jugendliche Neonazis gefasst; der ältere der beiden hat die Tat gestanden.
