Das ARD-Magazin Panorama (NDR) deckt heute, Donnerstag, um 21.45 Uhr einen neuen NPD-Skandal auf: Die "Hauptrolle" spielen in diesem Skandal mit Norman Bordin (Ottobrunn) und Matthias Fischer (Fürth-Stadeln) zwei Funktionäre der bayerischen NPD. Norman Bordin, NPD-Bundestagskandidat 2005, gehört als Vorsitzender der bayerischen NPD-Jugendorganisation "Junge Nationaldemokraten" (JN) dem Landesvorstand an, Matthias Fischer ist als Bezirksvorsitzender der NPD Mittelfranken im Parteivorstand vertreten, außerdem leitet er die "Abteilung Freie Kameradschaften".
Wie Filmaufnahmen, die Panorama vorliegen, beweisen, zeigen Norman Bordin und Matthias Fischer den Hitlergruß bei einem neonazistischen Konzert am 10. Februar 2007 – im Budapester Haus der in Ungarn seit 2005, in Deutschland seit 2000 verbotenen internationalen Neonazi-Organisation "Blood & Honour".
Nach a.i.d.a.-Informationen sollen dazu volksverhetzende und antisemitische Hetzlieder vom oberbayerischen Nazi-"Liedermacher" Manfred "Edei" Edelmann (Piding) gesungen worden sein. Edelmann spielt häufig auf NPD-Veranstaltungen, z. B. trat er auf dem NPD-Bayerntag 2006 in Regensburg auf. Auch parallelles Auftreten von ihm und Norman Bordin wurde mehrfach dokumentiert, z. B. vom hessischen Verfassungsschutz bei einem Konzert im Odenwald.
Die bayerischen JN brüsten sich auf ihrer Internetseite mit der Fahrt nach Budapest, wo die NPD/JN-Funktionäre Matthias Fischer, Eckart Bräuniger (Berlin) und der NPD-Bundesvorsitzende Udo Voigt (Berlin/Moosburg) auf einer neonazistischen Großkundgebung sprachen. Diese soll von der ungarischen Sektion des "Blood & Honour"-Netzwerks organisiert worden sein, direkt hinter dem Rednerpult hing auch ein "Blood & Honour"-Transparent. Das anschließende konspirative Neonazikonzert, an dem zumindest Edelmann, Bordin und Fischer teilnahmen, wird allerdings in der Reiseschilderung auf der JN-Homepage verschwiegen.
Die bayerische NPD konzentriert sich derzeit auf den bayerischen Kommunal- und Landtagswahlkampf 2008. "Mit Schwung in den Westen", so Udo Voigt, wolle man nach Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern in ein weiteres Landesparlament einziehen. Norman Bordin war im Januar 2006 auch auf der Gründungsversammlung der neonazistischen Sammlungsbewegung "Bürgerbewegung Pro München e. V." zugegen. "Pro München" will versuchen, bei der Münchner Kommunalwahl im März 2008 anzutreten.