Das Bayerische Landeskriminalamt korrigierte in seiner gestrigen Pressemitteilung seine Zahlen nach oben: Mittlerweile wird gegen 13 Beschuldigte ermittelt. Bei der Durchsuchung von insgesamt 20 Objekten in den Landkreisen Rosenheim, Ebersberg und Miesbach wurden 100 Gewehre und Pistolen sichergestellt. Die Staatsanwaltschaft München I hat Ermittlungen wegen Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung und Verstoß gegen das Waffengesetz eingeleitet.
Kategorie: Rechte in Bayern

Hier finden Sie Meldungen zu rechten Aktivitäten in ganz Bayern.
(update 29.11.06) Bei Hausdurchsuchungen am Morgen des 28. November 2006 bei Neonazis im Raum Rosenheim und Ebersberg hat die Polizei 55 Schusswaffen sichergestellt und elf Personen festgenommen. Bei ihrem Großeinsatz durchsuchte die Polizei mindestens 15 Privatwohnungen und Häuser – überwiegend im Landkreis Rosenheim, eines in Rosenheim selbst sowie Objekte in Samerberg und Prien. Gegen vier der Festgenommenen lagen zuvor schon Haftbefehle wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie Verstößen gegen das Waffengesetz vor, sie kamen sofort in Untersuchungshaft. Sechs weitere Beschuldigte wurden zunächst festgenommen und verhört.
Der ursprünglich für Cham angekündigte "Bayerntag" der NPD soll nun definitiv in Regensburg stattfinden. Nachdem sowohl Kauf- als auch Mietvertrag der NPD für das Gelände in Cham scheinbar geplatzt sind, soll das "Fest" der extrem rechten Partei nun in Regensburg am sogenannten "Rockzipfel", der östlichen Spitze der Insel Stadtamhof, an der Donau und Regen zusammenfließen, stattfinden. Unter dem Motto "Good morning Cham – the weather is changing" haben AntifaschistInnen über den versuchten Immobilienkauf der NPD in Cham informiert und dagegen mobilisiert. Nun rufen sie zu antifaschistischen Gegenaktivitäten in Regensburg auf. Von 11 bis 13 Uhr findet eine Kundgebung mit Redebeiträgen am Neupfarrplatz statt, im Anschluss daran besteht die Möglichkeit auf dem Christopher-Street-Day unter dem aus aktuellem Anlass erweitertem Motto "Bunt gegen Braun" zu protestieren oder an der Dauerkundgebung ab 14 Uhr am Donaumarkt teilzunehmen.
Das Gezerre um das Gelände an der Badstraße in Cham ist, zumindest für den "NPD-Bayerntag" am 17. Juni 2006, auf Grund unklarer Vertragsverhältnisse noch nicht entschieden.
Monatlich wollte die NPD als Reaktion auf Streitigkeiten um Veranstaltungsauflagen mit den örtlichen Behörden und der Polizei in Dorfen seit Januar 2006 demonstrieren. Kein einziges Mal tat sie es bislang. Nun aber kündigen die Neonazis für den 20. Mai wieder eine Demonstration an. Zusammen mit sogenannten "Freien Kräften", gemeint sind Kameradschaften und Autonome Nationalisten aus der Region, will die NPD nun für "Meinungs- und Kunstfreiheit" durch Dorfen marschieren.
Der unterfränkische NPD-Bezirksvorsitzende Uwe Meenen hat im oberpfälzischen Cham bereits Ende März die Gebäude der ehemaligen Diskotheken "Froschkönig", "Sax", sowie des "Comet"-Marktes an der Bad-Straße 23 gekauft. Ein Gutachter hatte den Verkehrswert der Fläche samt Gebäude für eine Versteigerung auf 862.000 Euro geschätzt.
Der von der NPD Bayern bereits seit einiger Zeit angekündigte "NPD-Bayerntag" soll in Eslarn in der Oberpfalz stattfinden. Für den 17. Juni 2006 hat Axel Michaelis von der NPD-Landesgeschäftsstelle in Bamberg beim Landratsamt Neustadt ein Sommerfest mit Kundgebung auf dem Marktplatz mit rund 800 TeilnehmerInnen angemeldet. Als Redner kündigt die NPD den Parteivorsitzenden Udo Voigt sowie den Landesvorsitzenden Ralf Ollert an. Wenn es nach der NPD geht, soll in diesem Rahmen auch ein Rechtsrockkonzert stattfinden, unter anderem mit der Band "Hauptkampflinie".
Unterschriftenkampagne der Sozialistischen Jugend Deutschlands/ Die Falken Bezirk Niederbayern/Oberpfalz: Unter dem Moto „Genug ist genug“ haben die Falken in Regensburg Anfang März eine Unterschriftensammlung begonnen. Sie richtet sich gegen die neofaschistischen Aktivitäten in der Stadt in den letzten Monaten, vor allem durch die Kameradschaft Asgard-Ratisbona um Willi Wiener, und die, nach Meinung der Falken, Untätigkeit und Politik des Totschweigens der Stadtverwaltung Regensburg.
Würzburg. Uwe Meenen ist seit Mitte Februar Geschäftsführer im "Antiquariat Pfeiferhans" in der Zeller Straße. Es gehört dem seit Mitte September 2005 eingetragenen Verein "Fränkischer…
Gleich drei Rechtsrock-Konzerte fanden am Abend des 4. März 2006 im Umkreis von etwa 150 km in Franken statt. In einer Gaststätte in Großlellenfeld, etwa 20km südlich von Ansbach, fand ein Konzert mit den Bands Burning Hate, Angriff, Propaganda, Radikahl und Razors Edge mit rund 200 BesucherInnen statt. In der Gaststätte Göb in Gremsdorf (bei Höchstadt an der Aisch) traten bei einem NS-Black-Metal-Konzert vor etwa 200 BesucherInnen vornehmlich aus der Region die Bands Forgotten Darkness, Morrigan, Totenburg und Absurd auf. Im oberfränkischen Städtchen Wunsiedel wiederum spielten in der Neonazi-Szene-Kneipe Lokalbahn die Bands Ostfront, DNA und die lokale Gruppe Braune Brüder vor rund 100 Leuten aus Bayern, Sachsen und Thüringen.
Das antifaschistische Informations- und Dokumentationsprojekt (adip) hat sich in einem Artikel näher mit den Konzerten befasst.
In der allgemeinen Presse hat die bundesweite Durchsuchungsaktion gegen neonazistische Strukturen, die im Verdacht stehen, die verbotene "Blood & Honour Division Deutschland" fortgeführt zu haben, nur wenig Echo gefunden. Die meisten Zeitungen haben sich mit dem Abdruck der dpa-Meldung begnügt, nur einige Lokalzeitungen haben winzige Meldungen zu den Vorkommnissen in Ihren Gebieten veröffentlicht. Wir haben eine Übersicht der Geschehnisse in Bayern zusammengestellt, soweit diese sich aus Pressemeldungen und Polizeiberichten ergibt.
Die bayerische Polizei hat heute in allen Regierungsbezirken des Freistaats eine Razzia wegen Verdacht auf Fortführung der verbotenen neonazistischen Vereinigung Blood & Honour durchgeführt. Dabei wurden die Wohnungen von 37 Verdächtigen durchsucht und eine Handgranate, eine Pistole, Zeitschriften, Videofilme, vier Computer und weiteres Material beschlagnahmt.
Die Razzia gegen die seit dem Jahr 2000 verbotene Organisation fand gleichzeitig in sieben Bundesländern statt, 119 Wohnungen und Objekte von über 80 Tatverdächtigen in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Thüringen und Rheinland-Pfalz wurden durchsucht, wie das bayerische Landeskriminalamt in München mitteilte.

