Monatlich wollte die NPD als Reaktion auf Streitigkeiten um Veranstaltungsauflagen mit den örtlichen Behörden und der Polizei in Dorfen seit Januar 2006 demonstrieren. Kein einziges Mal tat sie es bislang. Nun aber kündigen die Neonazis für den 20. Mai wieder eine Demonstration an. Zusammen mit sogenannten "Freien Kräften", gemeint sind Kameradschaften und Autonome Nationalisten aus der Region, will die NPD nun für "Meinungs- und Kunstfreiheit" durch Dorfen marschieren.
Eigentliches Angriffsziel der Neonazis ist jedoch das örtliche Jugendzentrum, gegen das eine von den Neonazis so bezeichnete Initiative "Schöner Leben in Dorfen" schon seit Ende 2004 Front macht. Dazu aus einer aktuellen Stellungnahme "Zur Lage" des Dorfener Bündnisses gegen Nazis": "Erinnern wir uns: Eine von der NPD präsentierte Initiative "Schöner leben in Dorfen" forderte "JZ Dorfen e.V. verbieten" und "Jugendzentrum an der Jahnstraße schließen". Die bei jeder Naziaktion in Dorfen widergekäuten Behauptungen waren, das JZ sei ein linksextremistischer Hort der Kriminalität und des Drogenkonsums. Beweise für diese Behauptungen wurden natürlich nie geliefert – wie auch – vielmehr wurde darauf vertraut, daß sich das oft in der Lokalpresse negativ gezeichnete Bild der Jugendeinrichtung zur Profilierung der NPD als Kraft für Ruhe, Sauberkeit und Ordnung benutzen ließe". Die neonazistische Kampagne gegen selbstverwaltete nonkonforme Jugendfreiräume fällt durchaus auf fruchtbaren Boden: eine konservativ-bürgerliche Stadverwaltung und eine einseitig negativ berichtende Presse machen das Jugendzentrum mitunter für alles verantwortlich was in Dorfen auch passiert und das Mißfallen von Stadt und Polizei findet.
Das Dorfener "Bündnis gegen Nazis" ruft für Samstag den 20. Mai 2006 zu gemeinsamen Protesten auf der Straße auf, weitere Infos: hier