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a.i.d.a.-Informationen zur Schulkampagne der „Bürgerinitiative Ausländerstopp“

Das Beispiel „Viktor Suworow“

Am 22. Juni 1941 überschritten 153 Divisionen der Wehrmacht des nationalsozialistischen Deutschlands und Armeen verbündeter Staaten die Grenzen der Sowjetunion. Das unter dem Decknamen „Barbarossa“ vorbereitete Unternehmen ist das klassische Beispiel eines Angriffkrieges. Neonazistische Geschichtsverdreher versuchen dagegen seit einigen Jahrzehnten, den deutschen Angriff nicht nur der Sache nach, sondern sogar nach der Intention Hitlers als „Präventivschlag“ darzustellen, mit dem Hitler einem Angriff Stalins gerade noch zuvorgekommen sei.

In seinem Anschreiben an die SMVen von wegen angeblich neuer „wissenschaftlicher“ Erkenntnisse erwähnt Karl Richter explizit mit „Viktor Suworow“ einen dieser besagten „Präventivschlag“-Autoren, und Suworows Büchern ist in der beiliegenden „Sondernummer Kriegsschuldfrage“ noch eine Mehrfach-Erwähnung bei den Literaturtipps sowie ein farbiges Großinserat (allen Ernstes unter der Überschrift „Wunderwaffe Wahrheit – Fakten zur Kriegsschuldfrage“(!)) gewidmet.

Bei „Suworow“, der in manchen Büchern z.T. auch als „Victor Suvorov“ firmiert, handelt es sich um ein Pseudonym. In rechten Kreisen wird seit über zwanzig Jahren getuschelt, dass es sich dabei um einen oder mehrere sowjetische Offiziere handeln soll, der/die bis Anfang der 80er Jahre beim militärischen Geheimdienst der UdSSR gearbeitet hätte(n), was dem absurden Gebräu aus Verschwörungstheorien wohl noch eine Extra-Portion Glaubwürdigkeit bescheren soll.

Glaubt mensch den Neonazis, dann wird im Suworowschen Hauptwerk „Der Eisbrecher. Hitler in Stalins Kalkül“, das zuletzt vom neonazistischen „Pour le merité“-Verlag in Schleswig-Holstein herausgegeben wurde, der Nachweis geführt, dass Hitler einem sowjetischen Angriff nur knapp zuvorgekommen sei. Stalin habe, Suworow will sogar das Datum wissen (6. Juli 1941), einen Angriff gegen Deutschland vorbereitet und zu diesem Zweck seine Truppen in der Nähe der Grenze aufmarschieren lassen.

Ein Beleg für diese Angriffspläne sei die Zahl der Fallschirmspringer, die Stalin ausbilden ließ. So hat Suworow diesen Fallschirmspringern denn auch ein ganzes Kapitel gewidmet, das er mit den folgenden Bemerkungen einleitet: „Luftlandetruppen sind für Angriffsoperationen bestimmt. Das ist ein Axiom, das keines Beweises bedarf.“ (S. 129) Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges habe die Sowjetunion „über eine Million ausgebildeter Fallschirmspringer“ gehabt und damit „ungefähr zweihundertmal mehr (…) als alle Länder der Welt einschließlich Deutschlands“. Fünfzehn Seiten seines Buchs widmet Suworow ausschließlich den hundertfach überlegenen sowjetischen Luftlandetruppen, und er reichert seine Ausführungen mit vielen Detailbeschreibungen an. Nur eines fehlt: Suworow hat für seine detailreichen Ausführungen keine einzige Quelle. Und auch sonst keine plausiblen Argumente oder dokumentarische Beweise für seine Thesen, schließlich wird mit geheimnisvollen Anspielungen auf „segelfliegende Panzer“ und „aufblasbare Segelflugzeuge aus Gummi“ der Roten Armee das Buch dann vollständig zur Farce.

In Wahrheit hatte Hitler und die Führungszirkel des „Dritten Reiches“ noch während des Frankreich-Feldzuges den Gedanken eines baldigen Angriffs auf Rußland gefasst, wie z. B. der NS-Generalstabschef Franz Halder in seinem Tagbuch festgehalten hat.

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