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130 Orte

N – R

Neuenmarkt (Oberfranken). Ins ehemalige „Feierabendhaus“ sollen nach Plänen der Regierung von Oberfranken ab Anfang 2014 Asylsuchende einziehen, wie im Oktober 2013 bekannt wird. Der „Nordbayerische Kurier“ berichtet, „die Anwohner sehen den geplanten Einzug von Flüchtlingen mit gemischten Gefühlen“. Einige Bürger_innen hätten Angst, Neuenmarkt könnte mit der Betreuung von zirka 50 Asylsuchenden überfordert sein. Ähnlich denke auch der Zweite Bürgermeister Alfred Faßold (SPD/OL). In der Lokalzeitung heißt es: „Deshalb sprach er sich für den Kauf des rund 20.000 Quadratmeter großen Geländes aus. ‚Dann hat die Gemeinde die Entwicklung selbst in der Hand und ist nicht nur Zuschauer‘, sagte er unter dem Beifall der Zuhörer“.

Neuhaus (Mittelfranken) 1. Im Dezember 2012 sollen 25 Asylsuchende in ein Privathaus einziehen. Wie das Lokalmedium „N-Land“ berichtet, laufen dagegen „einige Bürger Sturm“ „Ich werde mich bis zum letzten Verwaltungsweg gegen diesen Plan einsetzen“, sagt ein Zahnarzt, der in der Nachbarschaft wohnt, „mit einem Asylbewerberheim in der Nachbarschaft beleiht dir keiner mehr das Haus“. Bei einer „Bürgerversammlung“ der Gemeinde, beschreibt das Onlineportal, „kocht“ die Stimmung der „aufgebrachten Neuhauser“ im Rathaus hoch.

Neuhaus (Mittelfranken) 2. Ab Dezember 2013 gibt es Überlegungen, im ehemaligen Gasthof „Wolfsberg“ 30 Asylsuchende unterzubringen. Das neonazistische „Freie Netz Süd“ hetzt auf seiner Website gegen „kulturfremde Ausländer“ in Neuhaus mit einem ganz speziellen Hinweis auf den Ort: „Wo einst der Reichsjägermeister Hermann Göring die Burg Veldenstein besaß“.

Neumarkt (Oberpfalz). Das neonazistische „Freie Netz Süd“ hetzt im Dezember 2012 auf seiner Website gegen die Beherbung von Asylsuchenden („Keine Asylanten in Teilen der Oberpfalz“): „Auf jeden Fall wird deutlich, dass wenn sich keine Asylgewinnler in Form von dubiosen Immobilienbesitzern finden, die ihre Behausungen der Unterbringung für die fremden Antragssteller anbieten, es auch keine Asylantenansiedelung in einer Ortschaft gibt. Somit könnte man das asylfreundliche politische Establishment mit einfachen Mitteln unter Druck setzen, endlich ihre liberale Haltung in Sachen Asylgesetzgebung aufzugeben“.

Nördlingen (Schwaben). Nach Angaben der Bundesregierung (auf eine Anfrage der Fraktion „Die Linke“ hin) kommt es am 15. November 2012 zu einer Straftat gegen die Asylsuchendenunterkunft (Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen nach §86a StGB).

Nürnberg-Hasenbuck (Mittelfranken). Im April 2013 protestiert der „Bürgerverein Nürnberg-Hasenbuck“ gegen eine Gemeinschaftsunterkunft für Asylsuchende in der Nürnberger Südstadt. „Eine dritte Sammelunterkunft einzurichten, könnte zu Problemen führen, fürchtet der Vorsitzende des Vereins“, heißt es beim „Bayerischen Rundfunk“. Laut „www.nordbayern.de“ würde dem „Bürgerverein“zufolge die Sammelunterkunft „die vorhandenen ethnischen Konflikte verschärfen“. Das neonazistische „Freie Netz Süd“ sekundiert mit einem rassistischen Artikel („Neue Asylpläne schocken Anwohner“): „Wächst der gerechte Zorn auf der Straße und im Umfeld der geplanten Asylunterkunft, werden in der Regel auch die Asylpläne gestoppt (…) Auch in Nürnberg muß deshalb der Widerstand gegen das neue Überfremdungsansinnen von verantwortungslosen Immobilienspekulanten und bürgerfeindlichen Entscheidungsträgern der politischen Klasse noch sichtbarer werden“ heißt es darin.

Nürnberg-Sündersbühl (Mittelfranken). Neonazis aus „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ (BIA) und „Freiem Netz Süd“ hetzen im September 2013 gegen eine geplante Unterkunft für Asylsuchende. Sie veröffentlichen einen BIA-Stadtratsantrag für die Sitzung am 25. September 2013 zum Thema („Die Stadt Nürnberg wird baurechtlich nichts unversucht lassen, die geplante neue Asylbewerberunterkunft an der Witschelstr. 73, in Nürnberg-Sündersbühl, zu verhindern“).

Oberaudorf (Oberbayern). Anfang 2014 sollen 12 Asylsuchende in einem Reihenhaus untergebracht werden. Wie das „Oberbayerische Volksblatt“ (OVB) berichtet, kritisieren Anwohner_innen bei einem „Runden Tisch“ im Rathaus, das Gebäude mit seinen etwa 120 Quadratmetern sei zu klein.
Andere Anwohner_innen äußern laut der Lokalzeitung rassistische Ressentiments: Sie sorgten sich, „weil die Asylbewerber aus anderen Kulturkreisen kommen. Sie fürchteten um ihre halbwüchsigen Töchter, wenn zum Beispiel zwölf Männer dort untergebracht werden“. Eine Anwohnerin wirft ein, „ob der Vermieter nicht daran gedacht habe, dass durch diese Form der Vermietung die Nachbarhäuser an Wert verlören“.

Obergriesbach (Schwaben). Im November 2013 macht EinE UnbekannteR Stimmung gegen Asylsuchende und hängt rassistische Schriften an Schaukästen der Gemeinde aus. Wie die „Augsburger Allgemeine“ berichtet, ist auf den Zetteln ein Text in Reimform abgedruckt, der seit Jahren kursiert und Asylsuchende als „Kriminelle“ und „Schmarotzer“ darstellt. Die Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung.

Ochsenfurt-Tückelhausen (Unterfranken). Anfang Dezember 2012 sollen Asylsuchende in einen ehemaligen Brauereigasthof einziehen. Die „Mainpost“ schreibt, im Ort sei deswegen die Stimmung „gereizt“. Bei einer „Informationsveranstaltung“ der Gemeinde versucht der Leiter der Polizeiinspektion der Lokalzeitung zufolge, „Ängste zu zerstreuen, mit den Asylbewerbern könnte auch die Kriminalität Einzug in Tückelhausen halten“. Immer wieder dominieren rassistische Ressentiments den Abend, berichtet die „Mainpost“: „‚Die tragen ihren Zwist in dieses Land hinein‘, sagt einer der Tückelhäuser und bekommt Beifall. ‚Niemand hat uns gesagt, dass ihr da Asylanten reinsetzen wollt, und jetzt sollen wir sie mit Blasmusik empfangen‘, ärgert sich eine Frau, und wieder klatscht der halbe Saal. ‚Wir hatten eine heile Welt, und die wird von Ihnen zerstört‘, ruft ein anderer dem Podium entgegen, und erntet Applaus“. Auf den „Mainpost“-Artikel hin veröffentlicht das neonazistische „Freie Netz Süd“ einen rassistischen Artikel. Darin heißt es „Die Menschen in den kleinen Gemeinden haben nicht zu Unrecht Angst vor steigender Kriminalität und so manche Frau überlegt sich, ob sie zukünftig noch alleine zum abendlichen Spaziergang aufbrechen wird“ und „Tückelhauseners Bürgermeister Friedrich scheint sich dagegen vollends dem BRD-Mainstream anzuschließen, da er einen krankhaften Vergleich mit deutschen Vertriebenen, welche nach dem 2. Weltkrieg in den Ort kamen, und den heutigen Asylanten aufstellte! Deutsche Volksgenossen, die von einem Tag auf den anderen ihr Hab und Gut durch die Vertreibung der Besatzer verloren und nicht selten von den Soldateska der Roten Armee vergewaltigt wurden sollen auf der selben Ebene stehen wie kulturfremde Asylanten“.

Olching (Oberbayern)1: Das Landratsamt FFB will im Dezember 2012 40 Asylsuchende in einem Wohnheim in der Hermann-Böcker-Straße unterbringen. Wie unter anderem der „Kreisbote“berichtet, gibt es dagegen Proteste einiger Anwohner.

Olching (Oberbayern) 2: Als 50 Asylsuchende im August 2013 in ein Gebäude an der Johann-G.-Gutenbergstraße einziehen, laden Landrat Thomas Karmasin (CSU) und Olchings Bürgermeister Andreas Magg (SPD) zu einer Informationsveranstaltung ein. Der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge fallen dort von Seiten der Bürger_innen rassistische Behauptungen: Die Flüchtlinge aus Krisengebieten wie Syrien oder Afghanistan kämen nur, um auf Kosten von „Sozialdeutschland“ ein bis zwei Jahre „Urlaub zu machen“. „Die sind da, die nehmen Geld“, wendet ein Bürger ein und dass es in solchen Situationen automatisch Spannungen gebe: „Das türkische Mitvolk integriert sich gar nicht“. Ein anderer Olchinger verweist auf den öffentlichen Spielplatz in der Nähe der Flüchtlingsunterkunft. Zu den Feiernden, die dort regelmäßig Flaschen zerschlügen, würden sich nun noch die Flüchtlinge gesellen, weil sie nicht arbeiten dürften und das das einzige Gelände sei, „wo sie herumlungern dürfen“.

Ostheim vor der Rhön (Unterfranken). Nach Angaben der Bundesregierung (auf eine Anfrage der Fraktion „Die Linke“ hin) kommt es am 27. August 2013 zu einer Straftat gegen die Asylsuchendenunterkunft (Volksverhetzung nach §130 StGB).

Pfatter (Oberpfalz). In einem Artikel hetzt das neonazistische „Freie Netz Süd“ gegen die Unterbringung von zwölf Asylsuchenden ab Januar 2013 in der Gemeinde. Die Neonazis rufen zu weiterer Radikalisierung auf: „Da hilft nur aktiver Widerstand und Selbstorganisierung in den Gemeinden und Regionen und den Protest gegen die Umvolkungspläne, die letztendlich zur Heimatvernichtung führen, weitaus radikaler zu gestalten als bisher in nutzlosen Bürgerversammlungen“.

Poing (Oberbayern). Die Gemeinde nimmt im Oktober 2013 vier Asylsuchende auf und bringt sie in einer ehemaligen Obdachlosenunterkunft unter. Als der „Münchner Merkur“ darüber berichtet, werden unter den Artikel viele rassistische Kommentare gepostet.

Putzbrunn (Oberbayern) In der Waldkolonie soll 2013 eine Unterkunft für 60 Asylsuchende gebaut werden. Der Brügermeister erhält Drohbriefe. Auf einer „Bürgerversammlung“ im Februar 2013 äußern viele der 400 Teilnehmenden Ressentiments. Die Stimmung ist „gereizt“, schreibt der „Münchner Merkur“ über den Abend: „Mehr Lärm, mehr Verkehr und sinkende Werte der für teures Geld gekauften Wohnungen im Betreuten Wohnen und der umliegenden Immobilien in der Siedlung Waldkolonie befürchten die Anwohner (…) ‚Jetzt wird ein sozialer Brennpunkt geschaffen‘, so die Meinung vieler“. Die „Bürgerinitiative Putzbrunn-Ottobrunn” (BIPO) agitiert mit Flugblättern und einer facebook-Seite gegen die Unterkunft. Schließlich sammelt sie 800 Unterschriften für ein „Bürgerbegehren zur Durchführung eines Bauleitplanverfahrens für altergerechtes Wohnen“ (das letztlich die Ablehnung der Unterbringung von Asylsuchenden bedeuten würde). Die Landrätin Johanna Rumschöttel (SPD) wendet sich im „Münchner Merkur“ gegen das Bürgerbegehren: „Da kann die Initiative noch so sehr betonen, wie freundlich alles gemeint ist. Die Intention ist fremdenfeindlich und gegen Asylbewerber gerichtet“. Als die Gemeinde das geforderte Bürgerbegehren wegen „unrichtiger Tatsachenbehauptungen in der Begründung“ ebenfalls ablehnt, zieht die „BIPO“ vors Verwaltungsgericht.

Rechtenbach (Unterfranken). Im August 2013 versucht die Gemeinde, die Einrichtung einer Unterkunft für bis zu 50 Asylsuchende im Ort durch die Regierung von Unterfranken zu verhindern. Der Gemeinderat beschließt einstimmig, den dafür vorgesehenen ehemaligen Gasthof „Krone“ selbst zu kaufen, wie der „Bayerische Rundfunk“ berichtet.

Regensburg (Oberpfalz). Das neonazistische „Freie Netz Süd“ agitiert im November 2012 rassistisch gegen eine potenzielle Unterbringung von Asylsuchenden in ehemaligen Kasernengebäuden der Bundeswehr: „Solange man von Seiten der selbsternannten ‚Volksvertreter‘ nur sinnlose Maßnahmen fordert und die Grenzen so offen bleiben, werden der Freistaat und dessen Landkreise auch weiterhin von kulturfremden Menschen und Kriminellen überschwemmt“ heißt es in einem Artikel auf der Website des Kameradschaftsdachverbands.

Reichertshofen (Oberbayern). Zwei mit Gesichtsmasken vermummte Neonazis tauchen mit einem Schlauchboot auf der Paar beim „Sautrogrennen“ auf, sie zeigen dabei zehn Minuten lang ein Transparent: „Nein zum Asylheim in der Marktstraße!“. Später wird auf der neonazistischen Internetseite und dem facebook-Profil von „Ingolstadt TK“ über die Aktion berichtet.

Riedenburg (Niederbayern). Das neonazistische „Freie Netz Süd“ agitiert im November 2012 rassistisch gegen eine geplante Unterkunft für 70 Asylsuchende in der ehemaligen „Managerschule“ beim alten Landratsamt. In einem Artikel auf der Internetpräsenz des Kameradschaftsverbands heißt es: „In Riedenburg ist nun der Widerstand der Einwohner gefragt, um den negativen Folgen des Massenzuzugs von Asylbewerbern entschlossen entgegen zu wirken“.

Roth (Mittelfranken). Im November 2012 agitiert das neonazistische „Freie Netz Süd“ gegen Pläne der bayerischen Staatsregierung, eventuell in einer Kaserne Asylsuchende unterzubringen. In einem Artikel auf der Website des Kameradschaftsverbands heißt es u. a. „Vor allem für die direkt an die Kaserne grenzenden Ortschaften wie Obersteinbach an der Haide und Belmbrach dürfte das eine immense Belastung darstellen“ und „Sinnvoller wäre es die Asylanten – zumindest die sich darunter befindenden Asylbetrüger – nicht auf der Luftwaffenkaserne unterzubringen, sondern sie dort in die bereitstehenden Flieger zu verfrachten und in ihre jeweilige Heimat zu fliegen“ (Fehler i. O.). In einem zweiten Artikel schießen sich die Neonazis auf Landrat Herbert Eckstein ein. Dieser, behaupten die Neonazis in ihrem rasssistischen Text, „hetzt ungeniert gegen besorgte Bürger, welche sich gegen die Einquartierung von Asylbewerbern in ihrer Umgebung wehren“.

Rottau (Oberbayern). Die Regierung von Oberbayern prüft im Juni 2012, ob in ehemaligen Dienstwohnungen der JVA Asylsuchende untergebracht werden könnten. Der Bürgermeister sagt in einem „Chiemgau24“-TV-Beitrag, „es gibt natürlich Unruhe und Aufregung in der Bevölkerung (…) wir sind von dieser Überlegung überhaupt nicht begeistert und werden uns auch dagegen wehren (…) es soll keine Unruhe jetzt einziehen“.

Rötz (Oberpfalz). Die Regierung der Oberpfalz bringt im Oktober 2011 für wenige Wochen 21 Asylsuchende im ehemaligen Gasthof „Thamerbräu“ unter. Der Bürgermeister und die Fraktionssprecher im Gemeinderat sind empört, schreibt die „Mittelbayerische Zeitung“. Die neonazistische Kameradschaft „Widerstand Schwandorf“ greift das auf. In einem Artikel heißt es „Hierbei handelt es sich um nichts anderes als Steuergeldverschwendung und Überfremdung! Der NPD Kreisverband Cham-Schwandorf wird sich die nächsten Wochen damit beschäftigen, in Rötz vor Ort politische Aufklärungsarbeit zu leisten, um die wahren Hintergründe und Ursachen für dieses Handeln seitens der Regierung an den Tag zu legen“.

Ruhpolding (Oberbayern). Das TV-Magazin „quer“ (BR) berichtet im Dezember 2013 von Anfeindungen gegenüber der Unterbringung von 22 Asylsuchenden in einem Gasthof. Der Inhaber einer benachbarten Herberge behauptet, ihm hätten Urlauber_innen deswegen gekündigt. Er sagt im Beitrag: „Die sagen sich dann, die Probleme, die ich zu Hause hab, die muss ich im Urlaub ned au no ham“.

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