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In den Fußstapfen der „Böhsen Onkelz“

Ganz nach oben: Charterfolge und Auftritt auf der WM-Fanmeile

„Frei.Wild“ haben wachsenden Erfolg. In diesem Sommer tingelte die Band zahlreiche große Rockfestivals ab. Mit dabei waren sie beispielsweise beim „Summer Breeze“ (unter anderem zusammen mit „Sick Of It All“ und „Sepultura“), beim „Rock am Neckar“, beim „With Full Force“ und beim größten Metalfestival der Welt in Wacken. Dazu kamen „Onkelz“-Tribute-Veranstaltungen wie die „GOND“ („Größte Onkelz-Nacht Deutschlands“) und das „Viva los Tioz“-Festival. Fanartikel werden maßgeblich über den Metal-Versand „EMP“ vertrieben, um den T-Shirtdruck kümmerte sich zumindest zeitweise der Punkversand „Nix Gut“. Das Album „Hart am Wind“ kletterte im Erscheinungsjahr 2009 bis auf Platz 15 der deutschen Charts. Der endgültige Durchbruch in den Mainstream kam 2010: Das aktuelle Album „Gegengift“ schoss in der Erscheinungswoche aus dem Stand auf Platz zwei der deutschen Charts. Die anschließende Tour im November war in den meisten Städten schnell ausverkauft. Zeitschriften wie „Metal Hammer“ bringen Interviews und Poster und schätzen, das für „Frei.Wild“ „alle Zeichen in Zukunft Richtung Stadion“ deuten.

Den größten Auftritt der Bandgeschichte gab es Ende Juni 2010 beim offiziellen FIFA-Fanfest zur Fußball-WM am Berliner Olympiastadion vor dem Achtelfinale Deutschland-England. Zwischen 200.000 und 500.000 Menschen wurden von „Frei.Wild“ einige Lieder lang beschallt. Daneben traten Oliver Pocher und der Rapper Bushido auf. Zur WM hatten „Frei.Wild“ die Single „Dieses Jahr holen wir uns den Pokal“ veröffentlicht. Mit „wir“ meint die norditalienische Band ganz selbstverständlich – Deutschland. Der Song schaffte es immerhin auf Platz 66 der deutschen Single-Charts.

Ein Blick in die die Social Networks im Internet zeigt, dass „Frei.Wild“ trotz ihrer eigenständigen Erfolge weiterhin eng an die „Onkelz“-Fanszene angebunden sind. Eine Mehrheit der „Frei.Wild“-Fans in den Communitys bekennt sich auch zu den „Onkelz“, umgekehrt ist das seltener der Fall. In der Community „Wer kennt wen“ kommen „Frei.Wild“ auf über 300 Gruppen, in denen sich schätzungsweise 20.000 Fans der Band zusammengeschlossen haben. Das ist eine Menge. Jedoch haben die „Onkelz“ mehr als das zehnfache ebensolcher Fan-Gruppen, von denen die größte allein etwa 40.000 Mitglieder hat.

Nazi-Vergangenheit als Marketing-Gag

Von „Extremismus“ jedweder Couleur grenzt sich die Band ab. Weder mit „Hitler“, „Mussolini“, noch mit „Marx und Engels“ oder wahlweise auch „Bush und Hussein“ wolle man etwas zu tun haben. Wie damals die „Onkelz“ bekennt sich auch „Frei.Wild“-Sänger Philipp Burger zur eigenen neonazistischen Vergangenheit. Burger sang früher bei der inzwischen lange aufgelösten Rechtsrockband „Kaiserjäger“. Im Gegensatz zu den „Onkelz“ hat er es nach dem Bruch mit der Szene für nötig befunden, nicht unter dem Namen seiner alten Band weiter zu machen. Von der Jugendsünde Neonazismus erzählt Burger freimütig und verleiht sich und der Band damit den Nimbus großer Authentizität. Motto: Es hat doch jeder schon mal Mist gebaut.

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