Ergebnisse Oberbayern
In Oberbayern gaben 26201 Wählerinnen und Wähler den NPD-KandidatInnen ihre Erststimme, die Partei kam so auf ein Ergebnis von 1,2%. 19436 Wählerinnen und Wähler gaben der NPD ihre Zweitstimme, was ihr ein Ergebnis von 0,9% bescherte. Dieses Ergebnis ist im Vergleich zum Abschneiden bei der Bundestagswahl 2005 leicht schlechter: damals errang die NPD 1,2% der Erststimmen (-1251) und 0,9% der Zweitstimmen (-808).
In den vergangenen Jahren hatte der NPD-Landesverband u. a. bei Kommunal- und Landtagswahlen einen Schwerpunkt auf Oberbayern gelegt. Trotzdem ist die Lage der NPD-Strukturen unter dem Bezirksvorsitzenden Roland Wuttke offensichtlich eher noch desolater geworden. Das Ergebnis in Oberbayern ist im Vergleich der bayerischen Bezirke das schlechteste. Deutlich trat bei der oberbayerischen NPD vor allem ein eklatanter Mangel an öffentlich präsentierbaren Kandidatinnen und Kandidaten zu Tage.
Die NPD ließ in den Wahlkreisen München-Land und Starnberg mit Philipp Hasselbach und Ron Appelt zwei Vertreter neonazistischer Kameradschaften antreten. Diese führten im Wahlkampf zwar viele Infostände durch und gaben sich – vor allem im Internet – betont erfahren und engagiert. Vielerorts stießen sie aber auf energischen demokratischen Protest und disqualifizierten sich durch Reden, Gesten und Auftreten. Dazu kam ein offenbar unerschütterliches Maß an Selbstüberschätzung, insbesondere bei Kandidat Philipp Hasselbach. Ignoranz der Bevölkerung und menschenleere Plätze, nichtbesuchte Infostände und leere NPD-Pavillons wurden im Vorfeld des Wahltages von ihm nicht selten als „voller Erfolg“ bewertet. Das Wahlergebnis bewertete Hasselbach als „ernüchternd“, auf Bezirksebene gab es keine öffentliche Stellungnahme.