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NS-Verherrlichung in Bogenhausen?

Im Rahmen des 160. Stiftungsfestes der Danubia vom 22. bis 25. Mai 2008 ist Prof. Dr. Franz W. Seidler als Festredner angekündigt. Wie zum Stiftungsfest 2006 (damals: Gerd Schultze-Rhonhof) hat die Danubia damit erneut einen einschlägig bekannten geschichtsrevisionistischen Referenten zum Stiftungsfest eingeladen.

Seidler, früher Dozent der Bundeswehr-Universität, veröffentlichte u. a. im zum extrem rechten Arndt-Verlag gehörenden „Pour le Merité-Verlag“ das Buch „Verbrechen an der Wehrmacht“. Der Arndt-Verlag von Dietmar Munier ist einer der wichtigsten Verlage im extrem rechten Lager der Bundesrepublik und veröffentlicht hauptsächlich Werke, die die Kriegsschuld des 3. Reiches und die Verbrechen der Wehrmacht leugnen bzw. verharmlosen sollen.  Seidler publizierte dort z. B. die Thesen, dass die Kriegshandlungen des Deutschen Reiches im Zweiten Weltkrieg lediglich als Versuch anzusehen seien, eine europäische Einigung zum „Schutz des Abendlandes und der westeuropäischen Kultur“ voranzutreiben, und es sei überhaupt in Frage zu stellen, „daß das Deutsche Reich im Zweiten Weltkrieg die Sowjetunion überfallen hat“. Das Buch „Verbrechen an der Wehrmacht“ entwickelte sich prompt in der rechten Szene zu einem der größten Bestseller der letzten Jahre und wurde in allen einschlägigen Szene-Periodika beworben, u. a. in der Monatszeitschrift „Der Freiwillige“ (der ehemaligen SS-Mitglieder), in der antisemitischen Schrift „Recht und Wahrheit“, in den NS-apologetischen „Huttenbriefen“, im NPD-Bundesorgan „Deutsche Stimme“, im „Euro-Kurier“ des extrem rechten Grabert-Verlages, in „Europa Vorn“, „Nation & Europa“, in „Criticon“, der „Jungen Freiheit“, und in der österreichischen Monatszeitschrift „Aula“.

Schon zu seiner Zeit an der Bundeswehr-Universität, als das Verteidigungsministerium Seidler stets deckte, war er in den Kreisen der sog. „Neuen Rechten“ aktiv. Seidler unterzeichnete u. a. den von Rainer Zitelmann initiierten „8.Mai-Aufruf“ und trat für die neurechte „Stimme der Mehrheit“ in Erscheinung. 1998 referierte er bei der „Winterakademie der extrem rechten Wochenzeitung „Junge Freiheit“. Nach der Emeritierung legte Seidler erst richtig los: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb über Seidler in einer Rezension von dessen Buch  „Phantom Alpenfestung? – Die geheimen Baupläne der Organisation Todt“:,„Seit seiner Emeritierung publiziert er ein Buch nach dem anderen, mit denen er sich schon lange aus der seriösen Geschichtswissenschaft verabschiedet hat“.  Seidler, der im Jahre 2003 schon einmal bei der Burschenschaft Danubia als Referent aufgetreten ist, ist auch als Autor für die extrem rechte „Deutsche Militär Zeitung“ (DMZ, Berchtesgaden) tätig.

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