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a.i.d.a.-Dokumentation: die NPD-Reden im „Mathäser“

Karl Richter:
Der BIA-Spitzenkandidat ist kein besonders guter Redner, er müht sich, mit Bemerkungen gegen die vor dem Matthäser demonstrierenden AntifaschistInnen ab und bezeichnet sie als „Knallchargen der anderen Feldpostnummer“. Neben rassistischer Agitation („schleichender Bevölkerungsaustausch“) und Denunziation der Bundespolitik („vorsätzliches politisches Verbrechertum“) baut er in seine Rede auch homophobe Statements ein und hetzt gegen den Münchner Stadtrat. O-Ton Richter: „[ein] rot-grün-schwullesbischer Stadtrat“ – da gibt das Publikum johlenden Zwischenapplaus – „auf dessen lauwarme Präsenz ich und meine Kameraden nach dem 2. März weißgott verzichten könnten“. Karl Richters Rede beginnt relativ zahm, steigert sich dann aber auch noch zur sattsam bekannten neonazistischen Hetzrede. Zuerst gegen „die Ausländer“: Von „explodierender Ausländerkriminalität in unseren Städten“, von „Übergriffen gewalttätiger Ausländer auf unbescholtene einheimische Mitbürger“ meint er zu wissen und stellt fest: „dann sind uns Ausländer, welcher Kategorie auch immer, sei es als U-Bahnschläger, als Dönerverkäufer oder von mir aus als hochtalentierte Violinvirtuosen , dann sind uns Ausländer bei allem Respekt einfach noch lange nicht so wichtig, wie unsere einheimischen deutschen Landsleute.“ Das Publikum will mehr und Richter legt dann zum Schluss auch nach dessen Geschmack los: „Nein, Serkan, deine Heimat ist nicht Deutschland, dich braucht hier keiner, dich will hier keiner und Gschwerl wie du gehören raus und zwar schnell.“ Richter will den politischen Gegnern versichern, „dass unsere Bürgerinitiative Ausländerstopp in unserer historischen, geschichtlichen, biologischen Situation ja eigentlich ja nur eine Art Minimalkonsens ist, weil es für eine politische Bewegung, die unter diesem Etikett in den Ring steigt, natürlich nicht nur um ausländische Klein- und Großkriminelle, gegen ausländische Serienstraftäter und U-Bahnprügler gehen kann, sondern weil wir unseren politischen Kampf in einem viel großeren Zusammenhang betrachten müssen.“ Dieser Zusammenhang seien die „großen politischen Gesamtverbrechen, die die etablierten Parteien in den letzten 30, 40 Jahren an unserem Volk begangen haben.“ Richter ruft auf: „Hütet Euch endlich vor den Bankrottpolitikern der etablierten Parteien, vor den Becksteins und Knoblochs“. Richter diffamiert dann den bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein: „Auch wenn man ein halber Legastheniker ist und Beckstein heißt“ sowie mit der Bezeichnung Becksteins als „politischer Pygmäe“. Auch auf die ältesten antisemitischen Stereotype greift Richter zurück: „Das Brunnenvergiften haben diese Figuren von der Pike auf gelernt.“ Von der Diffamierung der politischen Gegner kommt Richter dann wieder zur homophoben Hetze zurück: „Diese Figuren sind überall die gleichen, einerlei ob in Sachsen, ob in Mecklenburg-Vorpommern, oder in Bayern und insbesondere hier, in der großen schönen Schicki-Schwulen-Lesben-Hauptstadt München, es ist überall die gleiche Spezies politischer Bankrotteure, mit dem einzigen Unterschied, dass es hier im Münchner Stadtrat sogar eine Schwulenvertretung gibt, auf diese Errungenschaft der deutschen Endzeitdemokratie werden die Landsleute in den neuen Bundesländer vielleicht noch ein paar Jahre warten müssen.“

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