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Frauen in der NPD: „Wäsche waschen für die Kameraden“

 

"Neues Instrument des Stimmenfangs"

 
Seit einiger Zeit haben NPD-Strategen die wachsende Bedeutung nationalistisch denkender Mädchen und Frauen erkannt. Frauen tragen nicht nur zur Imageverbesserung, sondern auch zur Stabilisierung der neonazistischen Szene bei. Die "tageszeitung" sprach gar von einem neuen "Instrument des Stimmenfangs".

Tatsächlich räumt sogar das extrem rechte "Störtebeker-Netz", ein Informationsportal aus Mecklenburg-Vorpommern ein, dass "nationale Frauenorganisationen bisher nie wirklich ernstzunehmende Bedeutung erlangt hätten". "Ich will endlich etwas tun für die Frauen, denn das wird bei uns zu wenig beachtet", erhitzte sich eine rothaarige Nationalistin vor dem Frauentreffen in Sotterhausen. Nur im Schatten der Bäume, etwas ab von der Gruppe, wurde so Kritik laut. Ansonsten herrschte unisono Lob auf Partei und politische Führung. Der ebenfalls nach Sotterhausen gereiste Geschäftsführer der NPD im Schweriner Landtag, Peter Marx, der den Bundesvorstand vertrat, wollte von einer Benachteiligung rechter Frauen nichts hören. "Die NPD ist keine männliche Domäne". Er könne sich in Zukunft sogar "irgendwann" eine weibliche Parteivorsitzende vorstellen, sagt Marx. Denn immerhin gäbe es unter den Parteineuzugängen etwa 50 Prozent Frauenanteil, unter ihnen besonders viele junge Mütter. Insgesamt, so Marx, liegt der Frauenanteil in der Partei noch bei 27 Prozent.

Nur selten besetzen Frauen allerdings verantwortungsvolle Führungspositionen. Von den 36 angetretenen Direktkandidaten der NPD bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern war nur eine einzige Frau, Nancy Barth. Die 1970 geborene Floristin kandidierte aussichtslos in Nordwestmecklenburg. Von 18 gewonnenen NPD-Mandaten bei der Kommunalwahl im September in Niedersachsen gehen 17 an männliche Kandidaten. Einzig Elke Raabe aus Helmstedt wurde mit einem Amt bedacht.

Davon will die Wortführerin des neugegründeten "Ring nationaler Frauen", Stella Palau nichts hören. "Es mag sein, dass es Leute gibt, die Probleme haben mit aktiven Frauen", räumt sie zunächst ein, "aber in der NPD hat keine von uns die Erfahrungen gemacht, dass wir von Männern an die Seite gedrückt werden". Im Gegenteil, sagt Palau, es sei doch ein allgemeines Parteienproblem, so seien die "größten Chauvinisten eher in der CDU" zu finden.

Häufig kommt die Freundin eines Neonazis

Die Pädagogin und Rechtsextremismuskennerin Renate Feldmann registriert seit längerem eine selbstbewusstere Haltung neonazistischer Frauen. "Viele Frauen wollen in die NPD hinein, weil sie so denken und fühlen wie die Männer. Frauen sind nicht weniger fremdenfeindlich. Auch sie wollen verstärkt ihre Meinung auf die Straße tragen."

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