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Die Geschichte von Rudolf Heß

Image Dieser Artikel ist im Sommer 2004 in der Ausgabe #17 der antifaschistischen Zeitschrift Lotta erschienen.

“Ich bereue nichts!”

Die Geschichte von Rudolf Heß

Von Michael Fehrin

Rudolf Heß gilt bis heute für Kreise aus dem rechtskonservativen und neonazistischen Spektrum als Identifikationsfigur, als Märtyrer und als das ewige Beispiel für eine angeblich ungerechte alliierte Siegerjustiz. Dies ist Grund genug, um sich das Leben dieses Mannes etwas genauer anzuschauen.

Herkunft und Anfänge

Heß wird 1894 in Alexandria in Ägypten geboren. Er stammt aus einer gutbürgerlichen Kaufmannsfamilie, die, wie so viele andere auch, deutschnational und kaisertreu eingestellt ist. Seine Schulausbildung und sein gesellschaftlicher Umgang sind diesen Kreisen entsprechend. Im August 1914 meldet er sich freiwillig zur Armee und wird 1916 vor Verdun und 1917 in Russland verwundet. Danach wechselt er zur Fliegertruppe und erlebt in dieser das auch für ihn enttäuschende Ende des ersten Weltkrieges. Bis dahin kann von einem außergewöhnlichen Lebensweg noch keine Rede sein, obwohl seine Briefe an die Familie bezeugen, dass aus dem 1914 eher skeptischen jungen Mann, der nicht zu den lautesten Hurra-Schreiern gehörte, ein richtiger deutscher Patriot geworden ist. Heß beteiligt sich an der Niederschlagung der Novemberrevolution im berüchtigten “Freikorps Epp” in München, kämpft als Flieger gegen die “Roten” im Ruhrgebiet und sucht Kontakt zur rechten Szene, unter anderem in der “Thulegesellschaft”. Außerdem fängt er ein Studium der Wirtschaftswissenschaft an. In Folge dessen befreundet er sich mit dem Geopolitiker Karl Haushofer, der sein Mentor wird. Er ist kein eifriger Student, es zieht ihn ins Politische, in die Aktion.

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