Mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungen mobilisieren Rosenheimer AntifaschistInnen seit April gegen das alljährliche Pfingsttreffen der Gebirgsjäger in Mittenwald. Für die Fahrten nach Mittenwald wurden Busse organisiert. Vom 11. bis 28. Mai ist im Jugendzentrum Turmcafe‘ die Ausstellung „Hellas unterm Hakenkreuz“ zu sehen, die über die historischen Hintergründe des Protestes informiert.
a.i.d.a. Archiv München Posts
Am 28. April 2005, ab 19 Uhr findet im EineWeltHaus eine Veranstaltung gegen das jährliche Traditionstreffen der Gebirgsjäger in Mittenwald unter dem Motto „Mörder unterm Edelweiß – Kriegsverbrechen und Traditionspflege der deutschen Gebirgstruppe“ statt, die das A.I.D.A.-Archiv gemeinsam mit dem AK Angreifbare Traditionspflege, dem AStA der Uni München und der VVN durchführt.
Während der Rosenheimer "Club Blackout" bislang am Konzert der Gruppe Allerseelen am 16.4.2005 festhält und den Auftritt im Internet als wie geplant stattfindend ankündigt, formiert sich in in der Stadt breiter Widerstand dagegen. In zwei Resolutionen stellen sich jetzt auch der Stadtjugendring Rosenheim und die SPD Rosenheim gegen den Auftritt von Allerseelen. Mittlerweile haben bereits zwei Bands ihre geplanten Gigs im Blackout aus Protest abgesagt.
Das Landgericht Nürnberg hat am Mittwoch 6.04.2005 den 46-jährigen Gerhard
Ittner zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verurteilt.
Er wurde der Volksverhetzung, Beleidigung und Verunglimpfung des Staates für
schuldig befunden. Wann allerdings Ittner seine Haftstrafe antreten wird ist derzeit unklar, vor anderthalb Wochen tauchte der selbsternannte "Reichssachwalter" unter und wird nun per Haftbefehl gesucht.
Nur rund 250 Neonazis haben sich zur Demonstration in München eingefunden, also nur die Hälfte der ursprünglich angekündigten TeilnehmerInnenzahl. Auf ihren Anmelder Norman Bordin mussten die Neonazis anfänglich verzichten, dieser wurde bereits morgens festgenommen, da er Pfefferspray bei sich trug. Er kam erst gegen 15 Uhr wieder frei. Sein Stellvertreter Hayo Klettenhofer wurde später ebenfalls festgenommen.
"Weg den braunen Dreck! Heute hier, morgen in München und vom 8.-13. Mai überall!" heißt es heute morgen auf der Website der JN München. Offenbar ist die Website der "Datenantifa" zum Opfer gefallen, daher gibt es heute ausnahmsweise statt der üblichen neonazistischen Tiraden einen Aufruf zu den antifaschistischen Gegenaktivitäten am 2. April in München zu lesen.
Um den Neonazi-Aufmarsch am Samstag den 2.4. möglichst unbehelligt von antifaschistischen Protesten durchführen zu können, haben sich die Anmelder der Demonstration und die Münchner Behörden offenbar auf eine neue Route und veränderte Zeiten verständigt.
Wie eine Aktionsseite gegen die Neonazi-Demo am 2. April berichtet, scheinen die Neonazis mit der haarsträubenden Argumentation die Rechtsrock-Konzerte seien "gesungene Redebeiträge" tatsächlich beim Münchner Kreisverwaltungsreferat durchgekommen sein. Auflage sei lediglich, die Texte vorher abzugeben, um sicherzustellen, dass der Bezug zum Motto der Demo gegeben sei.
Wochenlang hatte die NPD anlässlich des zweiten Jahrestages des Irakkrieges eine Demonstration in München angekündigt. Nachdem sich aber die Hauptorientierung der Neonazis an diesem Tag auf die sogenannte Gedenkdemonstration in Würzburg und die dort für den Abend geplante Kameradschaftsveranstaltung richtete, reichte die Organisierungs- und Mobilisierungsfähigkeit in Bayern wohl „nur“ noch für eine Mahnwache.
Für den 2. April mobilisieren die Neonazis der Kameradschaft München zum Aufmarsch in München mit anschließendem Rechtsrock-Konzert. Längst hat sich auf verschiedenen Ebenen Widerstand formiert. Im folgenden ein Überblick über die geplanten Aktivitäten der Neonazis und die bisher geplanten Gegenaktivitäten. [mit Update]
Für den 16. April 2005 hat die Rosenheimer Discothek Blackout ein Konzert der rechten Darkwave-Band Allerseelen angekündigt. AntifaschistInnen aus Rosenheim wenden sich nun in einem offenen Brief an das Blackout und die Öffentlichkeit, in dem sie über die Aktivitäten und den extrem rechten Hintergrund der österreichischen Band informieren.
Im folgenden liefern wir einige kurze Informationen in der Übersicht zu für die Neonazi-Demo angekündigten Rednern und Musikgruppen (Stand 14.3.05).