Die aktuelle Ausgabe der antifaschistischen Zeitschrift Lotta hat sich diesmal ein Thema gewählt, das sowohl für Bayern als auch bundesweit und international von Bedeutung ist: die alljährliche Mobilisierung der alten und neuen Nazis zum Gedenken an den Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß.
Autor: Nora Wolf
Bereits zum vierten Mal mobilisieren Neonazis zum Gedenken an den Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß für den 21. August nach Wunsiedel. Der sogenannte „Rudolf-Heß-Marsch“, der vor vier Jahren zum ersten Mal direkt in Wunsiedel stattfand, weitet sich zunehmend zu einem internationalen Neonazi-Treffen aus.
Ein Bündnis aus VVN und Antifa-Gruppen ruft für denselben Tag zu Gegenaktivitäten auf.
Wie indynews.net berichtet, soll die Veranstaltung des neurechten Institut für Staatspolitik nun doch stattfinden. Statt des ursprünglich angekündigten Veranstaltungsortes Löwenbräukeller wird der „Kongress“ nun allerdings demnach im Burschenschaftshaus der Danubia München in der Möhlstraße 21 abgehalten.
Wie der Antifaschismus-Referent des AStA der Uni München, Hans-Peter Reischl vermeldet, ist der für Sonntag, 25.7.2004 im Löwenbräukeller geplante Kongress des neurechten Institut für Staatspolitik abgesagt worden.
Die neue Ausgabe des Antifa Info-Blatt (#63) hat sich als Schwerpunkt mit dem Titel „Antifa 2004“ die Antifa-Bewegung herausgegriffen. Die beleuchteten Aspekte können vielleicht dazu beitragen, eine Diskussion über die Perspektiven antifaschistischer Arbeit anzuregen.
Im folgenden dokumentieren wir einen Aufruf gegen das geplante „1. Münchner Kolleg“ des Institut für Staatspolitik am in München:
München, den 19.07.04
AN ALLE DEMOKRATISCHEN UND ANTIFASCHISTISCHEN ORGANISATIONEN UND INTERESSIERTE EINZELPERSONEN
Liebe Freundinnen und Freunde,
am kommenden Sonntag, 25.Juli findet ab 10.00 Uhr das sogenannte 1. Münchner Kolleg des „Instituts für Staatspolitik“ im Münchner Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz statt.
Das „Institut für Staatspolitik“ (vgl. auch www.klick-nach-rechts.de/ticker/2004/04/ifs.htm) ist in relativ junger rechtsradikaler Think Tank mit Sitz auf dem Rittergut Schnellroda in Thüringen, das ziemlich aggressiv und erfolgreich vorgeht. Das Institut repräsentiert die „neue Rechte“ in Deutschland (keine Glatzen), geriert sich akademisch, konservativ-elitenorientiert und bemüht sich unter dem Mantel der Wissenschaftlichkeit um eine intellektuelle Sammlung der Rechten.
Am kommenden Sonntag, den 25. Juli 2004, veranstaltet das neurechte Institut für Staatspolitik (IfS) ab 10 Uhr ein „1. Münchner Kolleg“ im Münchner Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz. Die Rednerliste gibt deutlich wider, welchen Geistes das IfS ist: Martin Hohmann, Konrad Löw, Fritz Schenk, Götz Kubitschek (IfS) und Reinhard Günzel.
Wie die Nachrichtenagentur AP meldet, hat Generalbundesanwalt Kay Nehm Anklage gegen die mutmaßlichen Anführer der Neonazi-Gruppe erhoben, die für den 9. November 2003 ein Bombenattentat in München geplant haben soll. Am Dienstag teilte demzufolge die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit, dass dem Neonazi Martin Wiese sowie drei weiteren Mitgliedern der Kameradschaft Süd unter anderem die Bildung einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen wird. Der genaue Termin für den Prozessbeginn steht noch nicht fest.
Im Folgenden dokumentieren wir eine Erklärung der Antifaschistischen Aktion Ulm/Neu-Ulm zum Neonazi-Aufmarsch am 26. Juni 2004 in Neu-Ulm:
Samstag, 26.06.04. -AntifaschistInnen mobilisieren viele NazigegnerInnen -zahlreiche Aktionen und Blockaden -Polizei setzt Neonazi-Aufmarsch mit Gewalt durch.
Folgenden Artikel ist in der Ausgabe 4/2004 der Rosenheimer Zeitschrift DENKmal erschienen.
Rechte Musik, rechte Schläger…
Aktivitäten der rechten Szene in und um Rosenheim
Nach Angaben des Oberbayrischen Volksblattes randalierten am Sonntag 21.03.04 morgen gegen 8 Uhr zwei junge Burschen im Alter von 17 und 20 Jahren aus dem nördlichen Landkreis Rosenheim in der Hechtseestraße in Rosenheim.
Die mutmaßlichen Täter hoben einen Gullideckel aus und beschädigten drei geparkte Autos, wobei sie bei einem Fahrzeug ein Hakenkreuz auf das Dach einritzten. Diese nicht gerade spektakuläre Tat von rechten Jugendlichen „schaffte“ den Sprung in die Zeitung OVB. Viele weitere rechte Aktivitäten werden jedoch von Polizei und Teilen der Rosenheimer Medien verschwiegen.
Im folgenden dokumentieren wir eine aktuelle Pressemitteilung der Antifaschistischen Aktion Ulm/Neu-Ulm über den aktuellen Stand der Gegenmobilisierung zum Neonazi-Aufmarsch am 26. Juni in Neu-Ulm.
Am nächsten Samstag, 26.06.04, will die Kameradschaft Neu-Ulm einen Neonazi-Aufmarsch in Neu-Ulm durchführen. Unter dem Motto „Globalisierung stoppen – Deutschland zuerst“ wollen die Neonazis vom Petrusplatz abmarschieren. Beginn ist für 16.30 Uhr geplant.