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Rechte Musik, rechte Schläger…Aktivitäten der rechten Szene in und um Rosenheim

Image Folgenden Artikel ist in der Ausgabe 4/2004 der Rosenheimer Zeitschrift DENKmal erschienen.

Rechte Musik, rechte Schläger…

Aktivitäten der rechten Szene in und um Rosenheim 

Nach Angaben des Oberbayrischen Volksblattes randalierten am Sonntag 21.03.04 morgen gegen 8 Uhr zwei junge Burschen im Alter von 17 und 20 Jahren aus dem nördlichen Landkreis Rosenheim in der Hechtseestraße in Rosenheim.

Die mutmaßlichen Täter hoben einen Gullideckel aus und beschädigten drei geparkte Autos, wobei sie bei einem Fahrzeug ein Hakenkreuz auf das Dach einritzten. Diese nicht gerade spektakuläre Tat von rechten Jugendlichen „schaffte“ den Sprung in die Zeitung OVB. Viele weitere rechte Aktivitäten werden jedoch von Polizei und Teilen der Rosenheimer Medien verschwiegen.

Im Rahmen einer bundesweiten Razzia gegen Anbieter rechtsextremer Musik im Internet durchsuchte die Polizei am 24.03.04 31 Objekte in Bayern, die meisten davon in Oberbayern (u.a. Rosenheim).

Die Verdächtigen sollen laut Bundeskriminalamt in Internet-Tauschbörsen Musiktitel mit rassistischen und zum Teil nationalsozialistischen Inhalten angeboten haben. In Bayern kam es in 19 Städten zu Wohnungsdurchsuchungen, auch im Einzugsbereich der Polizeidirektionen Rosenheim und Traunstein.
Die Staatsanwaltschaft leitete gegen die Anbieter Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung (§ 130 Strafgesetzbuch) ein. Bundesweit wird gegen 342 Personen ermittelt.

Rechtsextremisten in der Region Rosenheim stellen Musik mit menschenverachtenden Texten ins Internet und organisieren auch Konzerte. So feierten z.B. am 17. Januar 2004 zwischen 60 und 80 FaschistInnen in der Kolbermoorer Gaststätte „Turner Alm“ eine sogenannte Reichsgründungsfeier mit dem rechtsextremen Liedermacher Michael (organisiert von der NPD).

Michael Müller aus Regensburg, ist ein führender Funktionär des Aktionsbüros Süddeutschland, jener Gruppe um den Münchner Martin Wiese, die das Attentat auf die Grundsteinlegung des jüdischen Gemeindezentrums in München vorbereitete. Michael Müller ist mehrmals durch die Beteiligung an Gewalttaten und Volksverhetzung bekannt geworden. So war er am 13.01.01 für die musikalische Begleitung einer Skinhead-Party in München verantwortlich, bei der am Rande ein Grieche von BesucherInnen der Party beinahe totgeschlagen wurde. Müller soll danach den Haupttäter im Haus der Burschenschaft Danubia versteckt haben.
Des weiteren trat Müller unter anderem beim Rudolf Hess Marsch 2002 in Wunsiedel auf. Seine aktuelle CD wurde von Frank Rennicke produziert. Einer seiner „Hits“ ist die abgewandelte Version eines bekannten Liedes von Udo Jürgens: „ Mit 6 Millionen Juden da fängt der Spaß erst an, bis 6 Millionen Juden da ist der Ofen an. (…), (…) wir haben reichlich Zyklon B. (…) (…) bei 6 Millionen Juden, ist noch lange nicht Schluss.“ (unter anderem im NPD-Verbotsantrag der Bundesregierung dokumentiert; ob dieses Lied in Kolbermoor gespielt wurde ist unklar).

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