Abschlusskundgebung und „Heldenehrung“
Auf der Abschlusskundgebung sprach zunächst wieder Thomas Wulff. Und auch er stellte überdeutlich und ungehindert die (im Auflagenbescheid untersagten) Bezüge zu Rudolf Heß her:
Den Hitler-Stellvertreter Heß, der sich 1987 im alliierten Kriegsverbrechergefängnis in Berlin selbst getötet hatte, nannte Wulff „Mordopfer“: „Es war ein heißer Tag und diese Stadt, nein, nicht nur diese Stadt, die gesamte Republik war in heller Aufregung und Panik, was denn wohl passieren würde, wenn das Mordopfer hier in Wunsiedel beigesetzt wird.“
Der Rest seiner Rede war Hetze gegen die Bundesrepublik, die Wulff als „verdorben“ und „verkommen“ bezeichnete: „Wir wissen, dass wir in einem Lande leben, in dem scheinbar eine völlig losgelöste Politmafia dabei ist, jedes Recht zu unterhöhlen. (…) Und so weht uns hier heute in Wunsiedel nicht nur ein kühler Wind um die Ohren, sondern es liegt auch der Ruch der Fäulnis eines verdorbenen, verkommenen Systems über dieser Stadt“.
„Wenn wir heute hier stehen und zurückblicken auf unsere 3000-jährige germanisch-deutsche Geschichte, dann sehen wir in dem dunklen Nebel der Vergangenheit den germanischen Freiheitskämpfer, mit Schild und Speer und Schwert, der die römischen Besatzer am Rhein vertrieben hat.“
Schnell schwenkte Tegethoff über die faschistischen Freikorps zur NS-Wehrmacht herüber: „Und dann zuletzt, sehen wir die Kameraden der deutschen Wehrmacht, die im großen Kriege von 18, äh, 1939 bis 45 ihre Pflicht taten (…) Nicht wankend und nicht weichend, wie ein Mahnmal der Unsterblichkeit“.
Schließlich erinnerte Tegethoff an den im mittelfränkischen Dornhausen begrabenen NS-Wehrmachtsgeneral Hans Ulrich Rudel. Und vor dem abschließenden, gemeinsamen „Ich hatt‘ einen Kameraden“-Lied brüllte er, ganz in nationalsozialistischem Duktus und militaristischem Gehabe: „Zur Heldenehrung fertigwerden!“