Der von Karl Richter geleitete NPD-Kreisverband München nominierte erfolgreich sechs Direktkandidaten für die Bundestagswahl am 27. September 2009. Hinter der Fassade seriöser und bürgernaher Politiker, die sich auch die kandidierenden Kameradschaftsaktivisten zu geben versuchen, stecken jedoch auch überzeugte NS-Verherrlicher und vorbestrafte Schläger.
Das schlechte Abschneiden der Münchner NPD bei den bayerischen Landtagswahlen im September 2008 hat die neofaschistische Partei nicht davon abgehalten, erneut mit DirektkandidatInnen in der Region in den Bundestagswahlkampf zu ziehen. Als Höhepunkt der NPD-Wahlkampfaktivitäten im Raum München ist eine Kundgebung mit dem NPD-Bundesvorsitzenden Udo Voigt am 25. September auf dem Münchner Marienplatz geplant.
Die KandidatInnen der NPD in München
Heinz Rudolf, Diplom-Physiker aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn, tritt im Wahlkreis München-Nord (218) für die neofaschistische NPD an. Aktiv ist er als Funktionär der rassistischen NPD-Tarnliste „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ (BIA) in München. Kandidat der NPD im Wahlkreis 219 (München-Ost) ist Walter Johann Böhm aus Oberbergkirchen. Unter dem Namen Walter Böhm steht der 50-jährige Informationselektroniker diesmal auf dem Wahlzettel, bei den Landtagswahlen im September 2008 präsentierte er sich noch (erfolglos) unter dem Namen Johann Böhm im Wahlkreis München-Land-Nord. Im Wahlkreis 220 München-Süd versucht es die NPD wieder mit Dauerkandidatin Renate Werlberger. Sie stellte sich zuletzt bei der Kommunalwahl 2008 für das Neonazi-Sammelbecken „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ (BIA) in München zur Wahl. Im Wahlkreis 221 München-West/Mitte tritt die NPD mit dem 1973 geborenen Koch Patrick Bernstein als Direktkandidaten an. Der nahm in der Vergangenheit an vielen neonazistischen Veranstaltungen und Aufmärschen in München (teilweise im Braunhemd) teil und kandidierte bei der Kommunalwahl 2008 für die rassistische „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ (BIA) auf Listenplatz vier.
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