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„Wir werden jeden Einzelnen zur Rechenschaft ziehen!“

Gut 250 Neonazis, vor allem aus dem süddeutschen Raum, beteiligten sich am Samstag, 3. Januar 2009, am Aufmarsch in Passau.

Von Robert Andreasch

Unter dem Motto „gegen polizeiliche Willkür und Medienhetze“ hatten NPD und Freie Kameradschaften um die „Freien Nationalisten München“ zum Aufmarsch mobilisiert. Der vom Hamburger Neonazi Christian Worch angemeldete Marsch war nach Verboten durch die Stadt Passau schlussendlich erst durch Urteile des Verwaltungsgerichts in Regensburg und des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes in München möglich geworden.
Fast 1500 Polizeibeamte setzten den neonazistischen Aufmarsch gegen den Protest von etwa 1000 PassauerInnen und angereisten AntifaschistInnen durch.

Hingehen oder boykottieren?

Der Aufmarsch war in der Neonaziszene nicht unumstritten. Wochenlang hatten zahlreiche Neonazi-Organisationen aus der ganzen Republik für den Marsch geworben. Gekommen sind dann ca. 250 TeilnehmerInnen vor allem aus der süddeutschen Szene. Ausgerechnet ehemalige bzw. Noch-NPD-Funktionäre und -Aktivisten aus den Kreisen um Matthias Fischer, Tony Gentsch und Norman Bordin hatten sich zuvor als „Freie Nationalisten aus Oberfranken und Oberbayern“ vom Aufmarsch distanziert. Mit den ihnen verhassten Christian Worch (der Unterstützung des umstrittenen Aktivisten Hartmut Wostupatsch verdächtig), Axel Reitz („schwul“) und Philipp Hasselbach („Narrensaum“) wollten sie nicht auf die Strasse gehen.

Nach Passau gereist sind dafür zahlreiche führende bayerische NPD-AktivistInnen, u. a. Winfried Breu (Lichtenfels), Renate Werlberger (München), Roland Wuttke (Mering), Robert Dietrich (Taufkirchen), Günther Resch (Passau), Willi Wiener (Wörth), Karsten Panzer (Plößberg) und Patrick Schröder (Mantel). Der frühere NPD-Landespressesprecher Günter Kursawe (Kronach) erschien mit demonstrativ umgehängten Pali-Tuch.

Aus anderen neonazistischen Organisationen waren u. a. Philipp Hasselbach (FN München), Patrick Bernstein (BIA München), die frühere stellvertretende JN-Landesvorsitzende Martina Maal (Regensburg) sowie Anti-Antifa-Fotograf Martin A. (Geiselhöring) vor Ort. Manuel und Sabrina Heine (Freie Nationalisten München), im Laufe der Ermittlungen nach dem Attentat auf Alois Mannichl zeitweise in U-Haft genommen, reihten sich ungeniert hinter dem Fronttransparent ein.
50 AktivistInnen aus Baden-Württemberg versammelten sich hinter einem Banner der „Jungen Nationaldemokraten“ (JN) Baden-Württemberg. Dem Block gehörten u. a. der JN-Landesvorsitzende Lars Gold (Ulm) und JN-Stützpunktleiter Patrick Zwerger (Konstanz) an, angeführt wurde er vom Laupheimer Nazikader Dominic Wilutzki.

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