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NPD-Kundgebung gegen Israel

Wuttke
2004: Roland Wuttke
Die NPD hat für Freitag, den 9. Januar 2009, 18 Uhr, eine Kundgebung auf dem Münchner Marienplatz angemeldet. Das Motto der Versammlung lautet „Israelischen Terror stoppen“ und soll sich gegen den Krieg im Gaza-Streifen richten. Wer sich dabei ausgerechnet von Neonazis Vorschläge für eine friedliche Lösung des Nahost-Konflikts erhofft, wird wohl enttäuscht werden. Vielmehr bietet die Kundgebung ihnen eine Gelegenheit, gegen USA und Israel zu hetzen. Für die Veranstaltung sind antisemitische und antiamerikanische Parolen und Hetztiraden zu erwarten.

Der NPD-Landespressesprecher Roland Wuttke hatte bereits Ende Dezember 2008 seine „Kameraden“ auf der Homepage der neonazistischen „Freien Nationalisten München“ aufgefordert, aktiv zu werden: „Auch der Nationale Widerstand sollte sich jetzt an Protestaktionen und Mahnwachen gegen den israelischen Terror beteiligen oder diese selbst organisieren.“ Vor der jetzigen Kundgebungsanmeldung hatte Wuttke nach Angaben des Kreisverwaltungsreferats (KVR) gegenüber der Süddeutschen Zeitung versucht, einen Aufmarsch über den St.Jakobs-Platz anzumelden, wo die Neonazis die Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde München mit Schuhen bewerfen wollten!

Für die NPD gab zum Jahreswechsel Kersten Radzimanowski (ein früherer hochrangiger CDU-Politiker) in einem Online-Artikel die antisemitische Ausrichtung vor: „Der israelische Kriegsminister Ehud Barak wie die Außenministerin und einstige Mossad-Agentin Tzipi Livni, die bei den Umfragen weit zurücklagen, erreichten durch das blutige Gemetzel unter der palästinensischen Bevölkerung einen enormen Popularitätszuwachs, was nicht zuletzt auch ein beredtes Zeugnis über die Qualitäten dieses Volkes besagt.“

Der Münchner Alexander Reichl, bei der „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ und als Thor-Steinar-Online-Händler aktiv, verband im „Nationalen Infoportal Bayern“ die antisemitisch/antizionistische Hetze mit dem deutschen Nationalismus: „Die Menschenrechte gelten ja nicht für Araber, Deutsche sondern ausschließlich für die Angehörigen des „auserwählten Gutmenschentums“. Dem palästinensischen Volk gilt unsere Solidarität! Sie sind die Ostpreussen, Schlesier, Sudetendeutsche und Pommern im Jahre 2009.“

Der Hass der Neonazis auf Israel (und die USA) überdeckt in dieser Frage zumindest punktuell ihre ausländerfeindlichen und rassistischen Ressentiments. Der Iran bzw. dessen Präsident Ahmadinedschad erfreut sich zum Beispiel großer Beliebtheit in der bayerischen Neonaziszene, ruft Ahmadinedschad doch zur Vernichtung des Staates Israel auf und veranstaltet Konferenzen mit Holocaustleugnern aus aller Welt. Der NPD-Aktivist Roland Wuttke führt bei Aufmärschen gern Palästina- oder Irak-Fahnen mit sich, engagiert sich ansonsten aber eifrig gegen den Moscheebau in München.
Frei nach dem Prinzip „der Feind meines Feindes ist mein Freund“ tragen Neonazis wie der „Freie Nationalisten München“-Aktivist Manuel Heine dann auch gern mal einen Button mit der Aufschrift „Support Hamas“ zur Solidarität mit der terroristischen islamistischen Organisation am modischen Basecap.

 

 

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