Rund 2000 Menschen haben am Samstag, 29. November 2008 in Landsberg am Lech friedlich gegen einen Neonaziaufmarsch demonstriert. Die Kundgebung der rund 80 Neonazis, die ebenfalls am Hauptplatz stattfand, wurde von einem gellenden Pfeifkonzert begleitet, so dass die Rede des einschlägigen NPD-Kaders Roland Wuttke auch von den eigenen Leuten kaum zu verstehen war. An zahlreichen Gebäuden hingen Transparente mit Parolen wie “Diese Stadt hat Nazis satt”.
Der Demonstrationszug der Neonazis aus dem Spektrum der NPD und der militanten Freien Kameradschaften war einen Tag zuvor vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof in letzter Instanz genehmigt worden und wurde von einem massiven Polizeiaufgebot geschützt. Die Marschroute, die durch die gesamte Stadt hätte führen sollen, wurde jedoch stark verkürzt. Trotz einzelner Verstöße gegen das Vermummungsverbot durch Neonazis griff die Polizei nicht ein. Ursprünglich wollten die Rechtsextremisten, unter ihnen bekannte Kader wie der Münchner Philipp Hasselbach, am Spöttinger Friedhof vorbeimarschieren. Auf dem inzwischen entwidmeten Friedhof, der zum Landsberger Gefängnis gehört, sind zahlreiche NS-Kriegsverbrecher beerdigt, die von den Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg in Landsberg hingerichtet worden waren.