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Bayerische NPD-Sommerfeste auf Schmalspur

Günzburg/Weißenohe. Zwei extrem rechte Sommerfeste konnten in Bayern erneut nur überschaubaren Zulauf verbuchen. In Günzburg (Schwaben) kamen 400 Rechte zum NPD-"Bayerntag", in Weißenohe (Oberfranken) trafen sich etwa 220 Neonazis zum konkurrierenden "Frankentag" der radikalen Abweichler von der NPD-offiziellen bürgerlichen Fassade.

Gegenüber dem "Bayerntag" des Vorjahres in Schmidgaden (Oberpfalz) mit 500 Teilnehmern muss die NPD mit den heutigen 400 Besuchern in Günzburg einen deutlichen Schwund verbuchen. Im Sommer 2006 waren in Regensburg zum ersten NPD-"Bayerntag" noch 700 Anhänger gekommen. Mehr als 2.000 Menschen protestierten in Günzburg gegen die NPD-Veranstaltung.

In Weißenohe waren 220 Neonazis zum "Frankentag" erschienen, die laut Polizei nicht nur aus Bayern, sondern aus dem gesamten Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland angereist waren. Zehn Neonazis wurden vor allem wegen Verstößen gegen das Versammlungsrecht festgenommen.

Der "Frankentag" war im Zuge einer heftigen innerparteilichen Auseinandersetzung als Konkurrenzveranstaltung zum "Bayerntag" organisiert worden; offizieller Anmelder war der seit Jahren als Aktivist der militanten "Anti-Antifa" bekannte Norman Kempken aus Nürnberg. Ebenfalls dieser Truppe zugerechnet wird der kürzlich in den Nürnberger Stadtrat gewählte Sebastian Schmaus, gegen den die Staatsanwaltschaft Nürnberg wegen einschlägiger Aktivitäten ermittelt. Schmaus wurde als Redner für den "Frankentag" in Weißenohe angekündigt, während sein Nürnberger Stadtrats-Kollege Ralf Ollert (NPD-Landesvorsitzender) in Günzburg auftrat. Darüber hinaus trat der frisch zum stellvertretenden NPD-Parteivorsitzenden gewählte Jürgen Rieger als Redner in Weißenohe auf. Im Ort protestierten etwa 500 Menschen gegen den extrem rechten "Frankentag".

 

[Der Artikel erschien erstmals am 7.06.08 auf redok.de. Die Veröffentlichung auf aida-archiv.de erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Autors]

 

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