München. Die bayerische NPD will am 7. Juni einen "Bayerntag" in Günzburg (Schwaben) veranstalten, der ihr auch Auftrieb für die Landtagswahl im September verleihen soll. Doch in der Partei und ihrem Jugendverband "Junge Nationaldemokraten" (JN) knirscht und kracht es: Rebellen planen einen "Frankentag" mit hochrangiger Parteiprominenz als zeitgleiche Konkurrenzveranstaltung. Intern wird bereits eine "Spaltung des Verbandes" befürchtet.
Eigentlich steht der bayerische Landesverband – verglichen mit anderen vor allem in den westlichen Bundesländern – nicht schlecht da und kann bei den kommenden Wahlen sogar mit kleineren Erfolgen rechnen. Die Kommunalwahlen Anfang März verschafften der NPD über die Listen "Bürgerinitiative Ausländerstopp" Sitze in den Stadträten von Nürnberg und München. Zur Vorbereitung und Unterstützung des Wahlkampfes sollten auch die bundesweite NPD-Demo zum 1. Mai in Nürnberg, der NPD-Bundesparteitag in Bamberg (24./25. Mai) und eben der "Bayerntag" in Günzburg dienen.
Doch nun fliegen in der Partei die Fetzen: dem stellvertretenden Landesvorsitzenden wird der Austritt ans Herz gelegt, der Vorsitzende des Jugendverbands wird abgewählt und eine Konkurrenzveranstaltung mit prominenten Parteifunktionären organisiert. Die Frontlinien verlaufen scheinbar nach landsmannschaftlichen Grenzen, denn die Unruhestifter gegen den Landesvorstand kommen vor allem aus Franken.
Rebellen draußen vor der Tür
Die Konflikte waren im März nach einer Parteiveranstaltung in Schwaben offen ausgebrochen, zu der etwa 80 Anhänger erschienen waren. Einige standen aber bald wieder draußen vor der Tür, wie in einem Veranstaltungsbericht zufrieden geschildert wurde: "Eine handvoll Vertreter des 'autonomen Nationalismus', die sich weigerten, Eintritt zu zahlen, wurde man ohne größere Unruhe vor Veranstaltungsbeginn wieder los."