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Kategorie: Rezensionen

 

In diesem Bereich unserer Website finden Sie Meldungen zu neuerschienenen Büchern, Broschüren und Zeitschriften rund um Neonazismus, Rechtskonservatismus und Antifaschismus.

„Gehorchen und herrschen“ – neues Buch über Münchner Studierendenverbindungen

Die Fachinformationsstelle Rechtsextremismus München (firm) hat eine 120-seitige Publikation über Burschenschaften, Corps und sonstige studentische Verbindungen in der Landeshauptstadt veröffentlicht.

Neue Broschüre: Die „Lebensschutz“-Bewegung – Antifeministische Agitation gegen körperliche Selbstbestimmung

Anlässlich des anstehenden „Marsch fürs Leben“ am 13. April 2024 in München hat die Fachinformationsstelle Rechtsextremismus München (FIRM) eine neue Broschüre über die Bewegung der Abtreibungsgegner_innen veröffentlicht.

Grauzonen – Bildungsmaterial zu rechten Lebenswelten

Die „Agentur für soziale Perspektiven“ hat mit „Grauzonen – Rechte (jugendliche) Lebenswelten in Musik und im Sport“ einen über 400 Seiten starken Ordner als methodisch-didaktische Handreichung herausgegeben, der eine Auseinandersetzung mit den Thematiken in unterschiedlichen Kontexten (schulisch und außerschulisch) ermöglicht.

Von Igor Netz

Der totale Rausch

Cover 'Der totale Rausch'.

Der totale Rausch – dass bei den Nazis viel getrunken wurde (und auch bei den heutigen Unbelehrbaren immer noch wird) ist ja eigentlich nichts Neues, das der Würdigung durch ein Buch bedürfte. Norman Ohler widmet sein Werk allerdings nicht dem alkoholbedingten Rausch, sondern vielmehr dem Rausch, der in der Zeit des Nationalsozialismus durch Psychostimulanzien verursacht wurde.

Hier betritt die Forschung zwar auch nicht unbedingt Neuland. Die Droge, die im Buch breiten Raum einnehmen wird – Pervitin – ist in aufgeklärten Kreisen als „Hitler-Speed“ ja durchaus bekannt. Neu ist allerdings das Ausmaß der Anwendung dieser (auf Methamphetamin basierenden) Droge, die in den dreißiger Jahren durchaus die Bezeichnung „Volksdroge“ verdiente.

Die Lücke zwischen den Bildern

Die a.i.d.a.-Bibliothek umfasst auch Comics, die sich mit dem Nationalsozialismus, der Shoah oder der radikalen Rechten befassen. Neu dazugekommen ist Barbara Yelins Comicroman „Irmina“ über den Alltag, das Schweigen und die Frage von Verantwortung und Entscheidungsmöglichkeiten jeder/s Einzelnen während des Nationalsozialismus. Cornelia Fiedler sprach mit der Münchner Autorin und Zeichnerin.

Meuten, Swings & Edelweisspiraten

Cover des Buches 'Meuten, Swings & Edelweisspiraten'.Nahezu jedem/jeder Bundesbürger_in wird in Zusammenhang mit „Jugendkultur und Opposition im Nationalsozialismus“ – so der Untertitel von Sascha Langes Buch – die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ aus München einfallen. Vielleicht hat der/die eine oder andere auch schon mal etwas von den Edelweißpiraten gehört, zumeist erschöpft sich damit aber das Wissen über den Widerstand Jugendlicher gegen das Regime des Nationalsozialismus.

Zu zeigen, dass das Aufbegehren großer Teile der Jugend gegen die Gängelung durch das nationalsozialistische System nicht auf wenige Orte und Gruppen beschränkt war, hat Lange sich zur Aufgabe gemacht.

Geschichte der militanten Antifa

Cover 'Antifa heißt Angriff' (Unrast-Verlag) Cover 'Antifaschistische Aktion' (Unrast-Verlag)

Im letzten Jahr erschienen zwei Bücher, die sich die Geschichte der Antifa zum Gegenstand nehmen: Bernd Langers „Antifaschistische Aktion. Geschichte einer linksradikalen Bewegung“ und Horst Schöppners „Antifa heißt Angriff. Militanter Antifaschismus in den 80er-Jahren.“

Beiden Büchern ist gemeinsam, dass der jeweilige Autor nicht nur über die antifaschistische Bewegung schreibt, sondern sich als Teil dieser Bewegung begreift und innerhalb der Szene aktiv war.

Lesenswert: „M“

Friedrich Ani lässt in seinem neuesten Roman seinen bekannten Privatdetektiv Tabor Süden tief im braunen Sumpf stochern. Ani entwickelt eine spannende Geschichte, die der/die Leser_in am Liebsten an einem Stück lesen möchte. Durch die Verschachtelung der Zeitstränge und die nicht unbedingt linear verlaufende Handlung wird das Spannungselement durchgehend sehr hoch gehalten.

Buchbesprechung: Der NSU-VS-Komplex

„Schon wieder ein Buch über den NSU?“ mag sich manch ein Mensch fragen, gibt es da überhaupt noch einen Aspekt, der noch nicht zum wiederholten Male erörtert worden ist? „Ja!“ lautet die eindeutige Antwort nach der Lektüre des Buches von Wolf Wetzel.

Der Autor beschränkt sich nicht auf eine Spurensuche im Neonazi-Umfeld der Rechtsterroristen, er widmet sich vielmehr auch denjenigen Institutionen, die an der Aufklärung der Taten des NSU beteiligt sind, also in erster Linie Geheimdienste, Polizei und Zivilgesellschaft.

Strache im braunen Sumpf

Hans-Henning Scharsach, österreichischer Experte für Rechtsextremismus und Neonazismus, Autor der Bestseller „Haiders Kampf“, „Haiders Clan“ und weiterer Bücher, befasst sich in seinem neuesten Werk mit der FPÖ und deren Chef Heinz-Christian Strache. Er erläutert anhand zahlreicher Beispiele, wie Strache Haiders „Buberlpartie“ durch eine „Burschenpartie“ ersetzte und damit die FPÖ am äussersten rechten Rand des Parteienspektrums positionierte.

Rechter Terror in Deutschland

Olaf Sundermeyer arbeitet in diesem Buch die Geschichte des Rechtsterrorismus in Deutschland seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs auf. Er beschreibt, wie sich, verursacht durch rassistisches und nationalistisches Denken, eine Spur rechter Gewalt durch die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und der DDR zog, die in der Aufdeckung des „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) einen vorläufigen Höhepunkt gefunden hat.

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