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Neonazis wollen in den Fürther Stadtrat

„Fürth Nazifrei“

Antifaschist_innen in Fürth und Umgebung haben sich seit längerem auf die bevorstehende Aktionen vorbereitet. In Fürth hat sich dazu die Initiative „Nazis stoppen – Der BiSF den Wahlkampf vermiesen!“ gegründet. Dieser gehören die beiden Fürther Antifa- Gruppen „Antifaschistische Linke Fürth“ (ALF) und die „Jugendantifa Fürth“ (JAF) an. Linke Aktivist_innen haben bereits seit Wochen mehrere zehntausend Informationsflugblätter über die BiSF an sämtliche Fürther Haushalte verteilt. Auch das „Fürther Bündnis gegen Rechts“ (BgR), Gewerkschaften und andere Organisationen haben sich zusammengeschlossen, um den Neonazis aktiv entgegenzutreten.

Beschädigtes antifaschistisches Anti-BiSF-Plakat in Fürth. Foto: Timo Müller

Am 30. Dezember 2013 kam es zum ersten Übergriff seitens der Neonazis auf einen jungen Antifaschisten. Zwei bislang unbekannte Neonazis prügelten in einer dunklen Ecke – unweit des Ortes, an dem gerade BiSF-Aktivisten Flyer verteilten – auf den jungen Erwachsenen ein.

In einer Pressemitteilung wirft das BgR der Polizei vor, nicht sofort eine Fahndung nach den Tätern eingeleitet zu haben, sondern vielmehr Antifaschist_innen „aufgrund von absurden Vorwürfen der Neonazis“ kontrolliert zu haben. Laut der Pressemitteilung des Bündnisses trete die Polizei gegenüber den Neonazis „sehr wohlwollend“ auf und nehme bereitwillig jede Strafanzeige der Rechten auf, die AntifaschistInnen mit „erfundenen Vorwürfen“ diffamieren. Anzeigen von Neonazigegner_innen werden der Erklärung zufolge dagegen nicht an Ort und Stelle aufgenommen, sondern sollen auf der Fürther Polizeiwache aufgegeben werden.

Erfundene Anzeigen sind ein beliebtes Mittel von Neonazis, um an Adressen und Namen von Antifaschist_innen zu gelangen. In der Vergangenheit wurden die so gewonnenen Informationen auch zur „Anti-Antifa“-Arbeit benutzt und die Betroffenen später auf Internetseiten namentlich bedroht und diffamiert. In Fürth kam es seit 2007 immer wieder zu Sachbeschädigungen und Anschlägen auf das Eigentum von Antifaschist_innen, schließlich sogar zu einem Brandanschlag auf das Auto einer antifaschistischen Familie. Bei den Stadtratswahlen 2008 in Fürth, als die NPD mit ihrem Spitzenkandidaten Matthias Fischer versuchte, ins Rathaus einzuziehen, schafften die Neonazis aufgrund antifaschistischer Intervention und Aufklärung es nicht, die 385 zum Wahlantritt benötigten Unterschriften zu sammeln. Daraufhin griffen Neonazis das Haus einer weiteren antifaschistisch aktiven Familie in Fürth an. Lokale AntifaschistInnen befürchten durchaus, dass es auch dieses Mal zu Anschlägen kommen könnte, wenn es der BiSF nicht gelingt, die nötigen Unterstützungsunterschriften zu sammeln.

Dennoch rufen die mittelfränkischen Nazigegner_innen zu weiteren Aktionen gegen BiSF & Co auf. Vorläufiger Höhepunkt ist eine Demonstration am 11. Januar, die um 13 Uhr am Fürther Kohlenmarkt starten soll. Unter dem Motto „Fürth Nazifrei – keine Nazis in den Fürther Stadtrat“ will das antifaschistische Bündnis ein kraftvolles Zeichen gegen Neonazis setzen.

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