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Schlammschlachten unter Parteifreunden

Bayerische Rabauken auf Kollisionskurs

In Bayern steht der Landes-NPD der große Knall dagegen noch bevor. Vor allem die Parteijugend "Junge Nationaldemokraten" (JN) und einige fränkische Funktionäre um den Würzburger Uwe Meenen hatten gegen die Landesführung gemeutert und in Konkurrenz zur offiziellen Parteiveranstaltung "Bayerntag" am 7. Juni einen zeitgleichen "Frankentag" organisiert.

Offiziell vom Meenen-dominierten "Bund Frankenland" veranstaltet, handelt es sich in Wahrheit um eine Koproduktion der fränkischen NPD-Abweichler sowie des "Kameradschaftsbund Hochfranken" (KBH). Als Redner bei der Versammlung sind die Hamburger Thomas Wulff und Jürgen Rieger vorgesehen, der inzwischen stellvertretender NPD-Bundesvorsitzender ist; dazu werden der frisch in den Nürnberger Stadtrat gewählte Sebastian Schmaus und Tony Gentsch vom KBH angekündigt. Der ursprünglich annoncierte Udo Pastörs ist inzwischen als Redner gestrichen worden.

Wie ortskundige Nazigegner herausgefunden haben, soll dieser "Frankentag" im Kloster Weißenohe (Landkreis Forchheim, Oberfranken) stattfinden. Im Gegensatz zur früheren Klosterkirche, die bis heute als Pfarrkirche dient, wird das Klostergebäude bereits seit Anfang des 19. Jahrhunderts nicht mehr sakral genutzt und beherbergt heute Büros, eine Klosterbrauerei und eine Gaststätte. Das Kloster (früher zeitweise als Schulungszentrum genutzt) samt umgebenden Außenflächen ist im Besitz einer Immobilienfirma. Diese wiederum hat das komplette Kloster samt dessen Außenflächen zwischen Kinderspielplatz, Kirche und Friedhof an die Neonazis vermietet. Der Ort Weißenohe grenzt direkt an die Stadt Gräfenberg, die schon seit Jahren von wiederholten Aufmärschen der mittelfränkischen Neonazis geprüft wird. Zu der Nazi-Party werden um die 300 Teilnehmer erwartet.

Währenddessen spitzt sich der Grabenkrieg innerhalb der bayerischen NPD weiter zu. Erneut meldete sich eine anonyme "VS-Recherchegruppe Süddeutschland", die schon vor Wochen im Neonazi-Forum "Altermedia" die internen Konflikte ausgebreitet hatte. Die namenlosen Rebellen gegen die Partei-Landesführung haben mittlerweile weitere meistverhasste "Parteifreunde" namentlich angegriffen: nicht mehr nur die beiden schon früher attackierten Alexander Feyen und Stefan Winkler aus dem Bezirksverband Schwaben, sondern auch der Landesgeschäftsführer Axel Michaelis, der stellvertretende Landesvorsitzende Sascha Roßmüller (auch Vizechef der Bundespartei) sowie der bayerische Landesvorsitzende Ralf Ollert werden nun aufs Korn genommen. "Auch in Bayern sind dieses Jahr noch Landesvorstandswahlen", orakelt die Neonazi-"Recherchegruppe" düster und kündigt dazu noch an, die "freien Strukturen" partei-unabhängiger Neonazis würden die NPD im Landtagswahlkampf nur noch dort unterstützen, wo die Funktionäre in ihrem Sinne agieren.

 

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