Die radikale Rechte in der Bundesrepublik, zwei Jahre nach dem ersten PEGIDA-Spaziergang in Dresden. Ein Ein- und Ausblick von Robert Andreasch, veröffentlicht in: „Lernen aus der Geschichte“, 9/2016.
Kategorie: Aktuelles
Münchner Neonazis haben in den letzten Jahren regelmäßig versucht, eigene Räumlichkeiten anzumieten. Bei der Objektwahl waren sie dabei durchaus dreist, z. B. als sie im Jahr 2010 ihr „Kulturzentrum“ in einem Gebäudeensemble einrichteten, in dem auch eine Polizeiinspektion untergebracht ist. Jetzt ist wieder eine Anmietung aufgeflogen: unter einem Wohnhaus im Westend.
Die radikal rechte „Münchner Burschenschaft Danubia“ zieht vom Stadtteil Bogenhausen nach Schwabing um. Im Hintergrund steht ein Immobiliengeschäft, bei dem es um viele Millionen Euro geht.
Der totale Rausch – dass bei den Nazis viel getrunken wurde (und auch bei den heutigen Unbelehrbaren immer noch wird) ist ja eigentlich nichts Neues, das der Würdigung durch ein Buch bedürfte. Norman Ohler widmet sein Werk allerdings nicht dem alkoholbedingten Rausch, sondern vielmehr dem Rausch, der in der Zeit des Nationalsozialismus durch Psychostimulanzien verursacht wurde.
Hier betritt die Forschung zwar auch nicht unbedingt Neuland. Die Droge, die im Buch breiten Raum einnehmen wird – Pervitin – ist in aufgeklärten Kreisen als „Hitler-Speed“ ja durchaus bekannt. Neu ist allerdings das Ausmaß der Anwendung dieser (auf Methamphetamin basierenden) Droge, die in den dreißiger Jahren durchaus die Bezeichnung „Volksdroge“ verdiente.
Die a.i.d.a.-Bibliothek umfasst auch Comics, die sich mit dem Nationalsozialismus, der Shoah oder der radikalen Rechten befassen. Neu dazugekommen ist Barbara Yelins Comicroman „Irmina“ über den Alltag, das Schweigen und die Frage von Verantwortung und Entscheidungsmöglichkeiten jeder/s Einzelnen während des Nationalsozialismus. Cornelia Fiedler sprach mit der Münchner Autorin und Zeichnerin.
Nahezu jedem/jeder Bundesbürger_in wird in Zusammenhang mit „Jugendkultur und Opposition im Nationalsozialismus“ – so der Untertitel von Sascha Langes Buch – die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ aus München einfallen. Vielleicht hat der/die eine oder andere auch schon mal etwas von den Edelweißpiraten gehört, zumeist erschöpft sich damit aber das Wissen über den Widerstand Jugendlicher gegen das Regime des Nationalsozialismus.
Zu zeigen, dass das Aufbegehren großer Teile der Jugend gegen die Gängelung durch das nationalsozialistische System nicht auf wenige Orte und Gruppen beschränkt war, hat Lange sich zur Aufgabe gemacht.
Im letzten Jahr erschienen zwei Bücher, die sich die Geschichte der Antifa zum Gegenstand nehmen: Bernd Langers „Antifaschistische Aktion. Geschichte einer linksradikalen Bewegung“ und Horst Schöppners „Antifa heißt Angriff. Militanter Antifaschismus in den 80er-Jahren.“
Beiden Büchern ist gemeinsam, dass der jeweilige Autor nicht nur über die antifaschistische Bewegung schreibt, sondern sich als Teil dieser Bewegung begreift und innerhalb der Szene aktiv war.
Das Beispiel eines von Neonazis genutzten ehemaligen Landgasthofs im schwäbischen Rieggis zeigt deutlich, wie in Bayern mit rechten Immobilien umgegangen wird: Verschweigen und Wegschauen, oft über Jahre und Jahrzehnte. Eine Recherche von Robert Andreasch und Sebastian Lipp.
Der NSU-Watch-Spendenaufruf „Aufklären und Einmischen“
Uzun soluklu bu süreçte soluğumuz kesilmesin diye! Bağış çağrısı: NSU-Watch „Aydınlatma ve Müdahale“.
Die neonazistische Partei „Die Rechte“ behauptete in einer Veröffentlichung, in Unterfranken nun eine Immobilie als Parteizentrale zur Verfügung zu haben. Die antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München (a.i.d.a. e. V.) ging der Sache auf den Grund.
Neonazis des internationalen „Blood & Honour“-Netzwerks wollen im August 2015 durch Bayern und Österreich reisen. Auf ihrem Programm stehen ausschließlich Orte mit NS-Bezug.
Am Montag, 12. Januar 2015, will der „PEGIDA“-Ableger „BAGIDA“ („Bayern gegen die Islamisierung des Abendlandes“) in München demonstrieren. 300 Teilnehmende sind für den Aufmarsch, der um 18.30 Uhr am Sendlinger Tor Platz beginnen soll, angemeldet.