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10. Mai 2013

Regensburg. Am Freitagabend versuchen rund 70 Neonazis aus den Kreisen des „Freien Netz Süd“ (FNS), ab 19.00 Uhr einen Aufmarsch durch die Innenstadt durchzuführen.

Der Aufmarsch ist am späten Nachmittag (nicht zuletzt durch eine Eilmeldung von a.i.d.a.) kurzfristig bekannt geworden. Als Anlass der neonazistischen „Eilversammlung“ benennen die Neonazis eine Auseinandersetzung am frühen Morgen des 10. Mai 2013 in einem Linienbus in der Albertstraße. Einem Polizeibericht zufolge ist dabei ein 28-jähriger in Streit mit einem anderen Fahrgast geraten, wobei dieser ihn mit einem Messer verletzt haben soll. Die Neonazis stellen ihre Aktion unter das Motto „Kein Blut mehr auf deutschen Straßen“. Das FNS veröffentlicht am 12. Mai 2013 einen hetzerischen Artikel auf seiner Website, in dem das Opfer als „junger Nationalist“, die Tat als „inländerfeindlich“ und der Beschuldigte (faktenwidrig) als „ausländischer Täter“ bezeichnet wird.

Zu den Teilnehmenden zählen FNS-Kader, die aus ganz Bayern angereist sind, wie Karl- Heinz Statzberger (Markt Schwaben), Matthias Bauerfeind (Karlstadt), Matthias Fischer (Fürth) und Roy Asmuß (Teising). Außerdem sind noch weitere bekannte Kameradschaftsaktivist_innen (wie z. B. Walter Strohmaier) und der Oberpfälzer NPD-Funktionär Heidrich Klenhardt (Postbauer-Heng) anwesend.

Als offizielle oder inoffizielle „Versammlungsleiter“ treten am Abend die bekannten Aktivisten Mike Edling (Landau), Robin Siener (Waffenbrunn-Ranwalting) und Daniel Weigl (Wackersdorf) auf. Die Funktion der Anti-Antifa-Fotografen übernehmen die einschlägig bekannten Kader Michael Reinhardt (Nürnberg) und Lorenz Maierhofer (Valley-Unterdarching) sowie u. a. der langjährige unterfränkische Aktivist Marcel Finzelberg (Schonungen). Während der ganzen Veranstaltung filmen und fotografieren sie Nazigegner_innen und Journalist_innen; die Polizeibeamt_innen schreiten, obwohl mehrfach daraufhin angesprochen, nicht ein.

 

Neonazis sammeln sich.  Foto: oh
Neonazis sammeln sich. Foto: oh
Nach knapp eineinhalb Stunden stellen sich die Nazis an ihrem Sammelpunkt auf. Die beim FNS aktiven Vater und Sohn Thorsten und Marcus M. (Kaufering) halten das Fronttransparent, auf dem zu lesen ist: „Dieses System bringt uns den Volkstod – Unser Volk stirbt“.

Etwa 300 mittlerweile eingetroffene Gegendemonstrant_innen blockieren den Naziaufmarsch nach knapp 100 Meter Laufstrecke.

Gleich mehrfach kommt es zu Ausbruchversuchen der aggressiven Nazis durch die Ketten der rund 100 eingesetzten Polizist_innen. Nachdem ein Weiterkommen schließlich nicht möglich scheint, hält zunächst der schwäbische Neonaziaktivist Martin Bissinger (Langeringen) seine Rede über „kriminelle Ausländer“. Diese geht im antifaschistischen Protest unter.

Neonazis versuchen, mit Gewalt durch die Polizeiketten durchzubrechen.  Foto: oh
Neonazis versuchen, mit Gewalt durch die Polizeiketten durchzubrechen. Foto: oh
Nach wenigen Minuten kesselt die Polizei die Nazis wieder ein. Eine kleine Gruppe bekannter Neonazis aus Oberbayern und Mittelfranken versucht jedoch weiterhin, außerhalb des Kessels Gegendemonstrant_innen anzugreifen, bis dies schließlich durch die Polizei unterbunden wird.

Nach fast einer Stunde werden die Neonazis um 22.15 Uhr von wenigen USK Beamten in die Bahnhofshalle geführt, wo sie nochmal Parolen wie „Antifa heißt Kapitulation – Ruhm und Ehre der deutschen Nation“ und „kriminelle Ausländer – raus“ brüllen. Gegen 22.30 Uhr werden die letzten Nazis zu den Gleisen gebracht. Siehe auch: Artikel auf www.regensburg-digital.de vom 11. Mai 2013 und in der „Mittelbayrischen Zeitung“ (Online-Version, www.mittelbayerische.de) vom 10. und 13. Mai 2013

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