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4. November 1990

Ulm. Zwischen 5.20 und 5.40 Uhr wird der damals 28-jährige Rafael Blumenstock auf dem Münsterplatz mit Schlägen, Fußtritten ins Gesicht und 21 Messerstichen ermordet. Ein Mitarbeiter der Ulmer Straßenreinigung findet den Toten um 6.35 Uhr auf einem Parkstreifen des Münsterplatzes zwischen Pflanzenkübeln. Der Mord an Rafael zeichnet sich durch eine besondere Brutalität aus: „Das Gesicht des Toten ist bis zur Unkenntlichkeit durch Schläge, vermutlich mit einem stumpfen Gegenstand, und Stichverletzungen entstellt. Bei dem brutalen Angriff hat der noch unbekannte Täter dem Opfer auch einen der Teil der Nase abgetrennt“, heißt es am Folgetag in der lokalen „Südwestpresse“.

Der Mord an Rafael Blumenstock ist bis heute unaufgeklärt, Täter_innen oder Mitwisser_innen sind nie ermittelt worden und wurden nicht zur Rechenschaft gezogen. Dennis Scott und Robert Andreasch, die im Jahr 2020 ausführlich über den Fall publiziert haben, gehen in Anlehnung an den Sozialpsychologen Rolf Pohl davon aus, dass die Täter_innen aus „Abscheu gegenüber anderen [handelten], die nicht so sind wie sie selbst zu sein glauben“. Aufgrund einer Vielzahl an Indizien, die sie sammeln konnten, kommen Scott und Andreasch zu dem Schluss: „Wir halten eine rechte Tatmotivation, z. B. schwulenfeindlichen, antisemitischen und antilinken Hass, für naheliegend“. Der Artikel über ihre Recherche ist hier zu lesen: https://www.aida-archiv.de/2020/11/04/gegen-das-vergessen-der-mord-an-rafael-blumenstock-in-ulm/

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