Fürth. Gegen 22.30 Uhr wird in einer Fürther Innenstadtstraße auf das Auto einer Familie, die sich gegen Neonazismus engagiert, ein Brandanschlag verübt. Der Fahrer eines zufällig vorbeikommenden Autos beginnt das Feuer zu löschen. Durch das schnelle Eingreifen des couragierten Passanten wird ein Übergreifen auf weitere Autos und angrenzende Wohngebäude verhindert. Die herbeigerufene Feuerwehr löscht den Brand vollständig.
Ein Mitglied der antifaschistischen Familie war in der Vergangenheit sowohl von der neonazistischen „Anti-Antifa“ Nürnberg als auch von Aktivisten des „Freien Netz Süd“ (FNS) mehrfach massiv bedroht worden.
Fürther Antifaschist_innen erheben noch am Wochenende schwere Vorwürfe gegen die Ermittlungsbehörden: Die „Antifaschistische Linke Fürth“ schreibt in einer Pressemitteilung: „So wurde der Tatort nur schlampig gesichert (noch heute sind Reste des verwendeten Grillanzünders am Tatort zu finden) und dies auch nur nach mehrmaliger Aufforderung des betroffenen Antifaschisten. Auch wurde seitens der Polizei auf die Suche nach weiteren Beweismitteln in der unmittelbaren Umgebung verzichtet. So waren es AntifaschistInnen, die heute Mittag in circa 300 Meter Entfernung weitere Grillanzünder gefunden haben.“
Das „Fürther Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus“ erinnert an die Serie neonazistischer Anschläge und Übergriffe auf Nazigegner_innen in Fürth: „Dies ist der vierte Terroranschlag auf Autos von NazigegnerInnen alleine in Fürth in den vergangenen drei Jahren. In diesem Zeitraum wurden durch Neonazis weitere massive Sachbeschädigungen, Bedrohungen sowie Körperverletzungsdelikte an NazigegnerInnen und MigrantInnen begangen. Ein Sachschaden von mittlerweile knapp 40.000 Euro ist entstanden. Keine der Sachbeschädigungen wurde bisher aufgeklärt!“