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28. November 2011

Weißenburg. In Reaktion auf die neonazistischen Schmierereien und Drohungen am Jugendzentrum (JUZ), in der unmittelbaren Umgebung des JUZ und am Bahnhof rufen der „Freundeskreis Jugendzentrum e.V.“ und das „Landkreisbündnis gegen Rechtsextremismus Weißenburg-Gunzenhausen“  am Abend zu einer Mahnwache gegen Neonazismus und Rassismus auf. An der Kundgebung beteiligen sich ca. 200 Menschen. Nachdem die Mahnwache für beendet erklärt wird, demonstrieren die Teilnehmer_innen noch spontan durch Weißenburg.

Die Neonazis hatten versucht, dieses antifaschistische Transparent anzuzünden.  Foto: a.i.d.a.
Die Neonazis hatten versucht, dieses antifaschistische Transparent anzuzünden. Foto: a.i.d.a.
Während die antifaschistische Demonstration durch die Stadt läuft, greift eine von der Seeweihermauer kommende Gruppe von ca. 20 teilweise vermummten Neonazis, ausgerüstet mit Pyrotechnik und einer Reichskriegsflagge, das Jugendzentrum an. Mit Parolen wie „Nationaler Sozialismus jetzt“ und „Wir kriegen euch alle“ versuchen sie die wenigen Antifaschist_innen im Jugendzentrum einzuschüchtern. Bei der Attacke reißen die Neonazis ein am Zaun aufgehängtes Transparent mit der Aufschrift „Nie wieder Faschismus“ ab und versuchen es mit Hilfe eines bengalischen Feuers in Brand zu stecken. Außerdem werfen die Neonazis gezielt Böller auf einen Mitarbeiter der Einrichtung und auf einen Rollstuhlfahrer auf dem Grundstück, die dort dann explodieren. Zwei Passant_innen erleiden ein Knalltrauma.

Die Polizei nimmt keinen der angreifenden Neonazis fest und kann auch keinen identifizieren. Die lokale Neonazikameradschaft „Freie Nationalisten Weißenburg-Gunzenhausen“ brüstet sich hinterher auf ihrer Hompage (die vom Murnauer NPD-Aktivist Matthias Polt presserechtlich verantwortet wird) mehr oder weniger offen sowohl mit der Aktion als auch mit den Drohungen der letzten Tage.

Davon will ein Polizeisprecher gegenüber den „Nürnberger Nachrichten“ jedoch nichts wissen: „Man ermittle in alle Richtungen und suche weiter nach Zeugen, betonte der Polizeisprecher. Noch habe man keinen Beweis dafür, dass es sich bei den Tätern um Rechtsradikale handele“ heißt es in einem Artikel. Der Redakteur einer Weißenburger Tageszeitung, der vor Ort Augenzeuge des Geschehens war, schildert in der „Abendzeitung“ (Nürnberg) das (Nicht-)Verhalten der Ansbacher Kriminalpolizei am Folgetag: „Der Beamte hat mir von einer Anzeige abgeraten, ich sei ja nicht verletzt worden“.

Siehe auch: Online-Ausgabe der „Abendzeitung Nürnberg“ (www.abendzeitung-nuernberg.de) vom 29. November 2011, Online-Ausgabe der „Nürnberger Nachrichten“ (www.nordbayern.de) vom 30. November 2011.

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