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„Sei erbarmungslos!“

Neonazi-Gewalt im Süden

In Bayern, wo Neonazis in den letzten 15 Jahren mindestens acht Menschen ermordet haben, kommt es heute vielfach zu rechter Gewalt und zu Übergriffen.

Beispiel Mühldorf:

Drei Neonazis, darunter Markus Fridgen, der Kreisvorsitzende der NPD Altötting/Mühldorf, greifen Ende Juli 2009 einen 36jährigen Brasilianer im Bahnhof an. Zuerst provozieren sie ihn mit der „Frage“, ob er Marihuana verkaufe, dann jagen die Neonazis den Mann vor den Bahnhof, wo sie ihn beschimpfen und auf ihn einschlagen. Die Hetzjagd geht wieder zurück ins Bahnhofsgebäude, im Bahnhofskiosk schlagen die drei Männer erneut auf den Mann ein und reißen ihm mehrere Rasta-Locken aus.

Beispiel Fürth:

In der letzten Zeit kommt es in Fürth zu vielen Angriffen durch Neonazis. Allein im September 2009 werden fünf Mal Jugendliche bedroht und angegangen, die Nazi-Aufkleber entfernt oder antifaschistische Flyer verteilt haben.

Beispiel Sulzbach-Rosenberg:

Am 1. Mai 2010 fahren Neonazis, u. a. aus der Gruppe der „Nationalen Sozialisten Amberg“, nach dem Naziaufmarsch in Schweinfurt nach Sulzbach-Rosenberg, um dort zu randalieren und neonazistische Parolen zu schmieren.Mehrere Antifaschist_innen werden von Nazis angegriffen und verfolgt. Am selbstverwalteten Jugendclub „Bureau“ wird von Nazis das Telefonkabel gekappt. Im Juni 2010 greifen dann Neonazis auf dem Altstadtfest mehrere Besucher_innen vom Festrand aus an.

Beispiel Naabeck:

20 Neonazis tauchen im Mai 2010 bei einer Vatertagsfeier des FC-Bayern-Fanclubs im oberpfälzischen Naabeck auf. Dort pöbeln sie zunächst die Gäste an und zeigen den Hitlergruß. Sie planen offensichtlich auch einen gewalttätigen Angriff, denn einige Neonazis ziehen sich Quarzsand-Handschuhe an. Aufgrund des Neonazi-Angriffs muss der Veranstalter auf Anraten der Polizei bereits um 14.30 Uhr das Fest abbrechen. Nur mit vereinten Kräften gelingt es Security-Mitarbeitern und Polizeibeamten, die Neonazis aus dem Zelt zu drängen. Die Rechten zerschlagen Bierkrüge und gehen massiv gegen die Polizeibeamten vor. Vier Neonazis werden festgenommen, von 14 weiteren werden die Personalien festgestellt.

Beispiel München:

Am Abend des 2. Juni 2010 schlagen und treten rechte Skinheads und eine Frau auf der Rolltreppe am U-Bahnhof Wettersteinplatz auf einen aus dem Irak stammenden 39-jährigen Mann ein. Einer der Angreifer versucht zudem, das Opfer zu würgen und es mit einer Flasche zu treffen, einer schreit: „Dreckiger Ausländer!“. Als ein Unbeteiligter den Iraker von den Angreifern wegzieht, rennen ihm die Angreifer hinterher und zerren ihn auf den Bahnsteig, wo sie erneut auf ihn einschlagen. Der Iraker muss mit schweren Kopfverletzungen im Krankenhaus behandelt werden.

Beispiel Regensburg:

Am Abend des 30. Juni 2010 greifen Neonazis in Regensburg einen 22-jährigen Mann an, der sich gerade noch in eine benachbarte Gaststätte retten kann. Eine Racheaktion: Das Opfer, ein Barkeeper, hatte am 20. Juni in der Rote-Hahnen-Gasse in Regensburg couragiert eine afrikanische Studentin verteidigt, die dort von Neonazis mit rassistischen Ausdrücken beleidigt worden war. Den Neonazi-Tätern passiert zunächst gar nichts: der 25-jährige Rädelsführer aus dem westlichen Landkreis Regensburg und seine „Kameraden“ kommen nicht ins Untersuchungsgefängnis. Dabei hatte der Anführer, eben erst aus der Haft wegen Körperverletzungsdelikten entlassen, bereits beim Faschingsumzug in Wolfegg drei Menschen angegriffen und im Mai einen Polizeibeamten mit einem Kopfstoß verletzt. Im September 2010 schlägt der Neonazi dann einem 16-jährigen Besucher der Regensburger Herbstdult einen Maßkrug über den Schädel und verletzt diesen schwer.

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