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Antifaschistischer Erfolg in Sulzbach-Rosenberg

Neonazis bewaffnen sich

Während das Gros der Neonazis darauf wartete, von der Polizei zurück zum Bahnhof begleitet zu werden, war noch immer eine Gruppe von vier Neonazis abseits des Geschehens in der Stadt unterwegs. Diese Neonazis bewaffneten sich mit Zaunlatten und Schaufeln und bedrohten damit Antifaschist_innen und Journalist_innen. Trotz mehrmaliger Verständigung der Polizei durch Augenzeugen wurde die Gruppe erst nach etwa zwanzig Minuten durch die Einsatzkräfte festgesetzt. In der Gruppe der bewaffneten Neonazis befanden sich neben dem FNS-Aktivisten Kai Zimmerman (Fürth), zu Beginn noch als Ordner und Aktivist der Aufmarschleitung eingesetzt, auch Mitglieder der neonazistischen Kameradschaften „Nationale Sozialisten Amberg“ sowie „Urd & Skult“ aus Cham.

„Spontaner“ Aufmarsch der Neonazis in Amberg

Karl-Heinz Statzberger und andere Neonazis vermummen sich.  Bild: Jan Nowak
Karl-Heinz Statzberger und andere Neonazis vermummen sich. Bild: Jan Nowak
Nachdem die bewaffneten Neonazis abtransportiert und die auf dem Platz vor dem Jugendlclub befindlichen Neonazis durch die Polizei zurück zum Bahnhof gebracht wurden, reisten die Veranstaltungsteilnehmer_innen gegen 15:35 Uhr wieder aus Sulzbach-Rosenberg ab. In Amberg führten diese noch eine „Spontandemonstration“ unter dem Motto „In Sulzbach Rosenberg wurde das Versammlungsrecht nicht gewährleistet“ und „Gegen Polizeiwillkür“ durch.

Großer antifaschistischer Erfolg

Die Aktivitäten der Neonazis sind in Sulzbach-Rosenberg durch antifaschistischen und zivilgesellschaftlichen Protest fast komplett verhindert worden.  Dass die Neonazis im Nachhinein das bloße (von der Polizei geschützte) Herumstehen auf dem Platz vor dem links-alternativen „Jugendclub Bureau“ als Erfolg zu feiern versuchen, zeugt vom bandenmäßigen Auftreten, aber auch von der politischen Ohnmacht und Konzeptlosigkeit der neonazistischen Rechten in der Region. Ihr wieder drastisch deutlich gewordenes agressives und gewaltbereites Verhalten stellt trotzdem oder gerade deswegen eine Gefahr für alle nicht ihrem Weltbild entsprechende Personen dar. Genau diese Gefahr wurde noch durch die Nachlässigkeit der polizeilichen Einsatzkräfte verstärkt, eine Reihe von körperlichen Übergriffen und andere Rechtsbrüche wurden sogar dadurch erst ermöglicht.

Polizei verfasst seltsame Pressemitteilung

Zusätzlich erschreckend ist die Tatsache, dass in der anschließenden Pressemitteilung der Polizei weder über den Ausbruch der Neonazis noch über die gewalttätigen Übergriffe auf Gegendemonstrant_innen etwas zu lesen ist. Zuerst wurde auch fälschlicherweise mitgeteilt, es hätte einen Aufmarsch wie angemeldet gegeben. Das Verschweigen von neonazistischen Gewalttaten in der Einsatznachbereitung sowie das fehlende Reagieren auf Rechtsbrüche vor Ort stellt für die Neonazis ein Signal zum Weitermachen dar – was nicht im Interesse der Polizei, der politischen Verantwortlichen und einer aufgeklärten Gesellschaft liegen kann.

 

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