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Keine Nazi-Immobilie in München-Forstenried

„BIA-Versammmlungshaus“ und „Nationales Jugendzentrum“

Die jungen Neonazis der „Freien Nationalisten München“ (FNM) waren von Wuttkes Anmietung begeistert. Die Räume (zu 550 Euro Monatsmiete) passten bestens in ihr Konzept, sich zukünftig in den Stadtteilen Fürstenried und Großhadern breit zu machen. Zur gesteigerten neonazistischen Präsenz im Münchner Südwesten soll ja nicht zuletzt der von Philipp Hasselbach und Roland Wuttke am 8. Mai 2010 in unmittelbarer Nähe zur Immobilie geplante Neonaziaufmarsch dienen.

Erkenntnisse der Antifaschistischen Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München (a.i.d.a. e. V.) belegen zudem: Kaum, dass der Mietvertrag unterzeichnet und die Räumlichkeiten übergeben waren, begannen Neonazis der „Freien Nationalisten München“ und der „Nationalen Solidarität Bayern“ in Forstenried mit Renovierungsarbeiten. Auch eine erste Grillparty soll in den angeblichen „Abstell- und Lagerräumen“ und auf dem Hof davor abgehalten worden sein. Die Neonazis waren sich ihrer Sache sehr sicher: An der Eingangstür wurde gleich eine aus Blech gefertigte „88“ angebracht (siehe Bild oben). Dabei beziehen sich die NS-verherrlichenden Münchner Neonazis zum Einen auf die Zahl 88 als Szenecode für die ansonsten illegale „Heil Hitler“-Parole und spielen zum Anderen auch auf das bundesweit bekannte Nazi-Lokal „Club 88“ in Neumünster an, das hier offensichtlich als Vorbild dient.

Intensive antifaschistische Recherchen der letzten Tage ergaben Hinweise darauf, dass die „FNM“ wohl bereits für den Samstag, 24. April 2010, wenige Tage nach dem in der Neonaziszene beliebten „Führergeburtstags“-Datum, die Einweihung ihres „Nationalen Jugendzentrums“ mit einer Party und Rechtsrock feiern wollten.

Die Verhinderung des Nazi-Projekts

Anwohner_innen, Nachbar_innen und Mitnutzer_innen der Gewerbeimmobile waren a.i.d.a. gegenüber entsetzt über die neonazistische Anmietung und kündigten Proteste an. Geschockt war zunächst auch der von den Neonazis offensichtlich getäuschte Vermieter der Forstenrieder Immobilie nachdem er von Medienvertreter_innen kontaktiert worden war. Das vermietende Immobilienunternehmen zog seinen Rechtsbeistand hinzu und zeigte nur wenige Stunden später Zivilcourage: Der mit dem NPD-Funktionär Roland Wuttke geschlossene Mietvertrag wurde noch am Nachmittag des 14. April 2010 wieder fristlos gekündigt.

Ausgelassene Stimmung herrschte am Mittwochabend bei den Aktivist_innen mehrerer Münchner Antifa-Initiativen. Die Freude über die neonazistische Bauchlandung ging dabei mit neuem Engagement einher. Den Schwung aus der erfolgreichen Immobilienverhinderung wollen die jungen Leute nun mitnehmen: in die „eh schon unerwartet gut laufende“ Mobilisierung gegen den am 8. Mai 2010 geplanten Neonaziaufmarsch von Fürstenried-West nach Großhadern.

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