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„Kulturverfall und Umweltkrise“

In Marktheidenfeld trifft sich an diesem Wochenende die rechtsökologische „Herbert-Gruhl-Gesellschaft“ zu ihrer Jahrestagung. Den „Herbert-Gruhl-Preis“ der Braun-Grünen soll dieses Jahr der bekannte Philosoph Prof. Dr. Robert Spaemann entgegennehmen.

 

Im Juni 1993 starb Herbert Gruhl in Regensburg. Gruhl stand exemplarisch wie kaum eine andere Person für menschenverachtende, rassistische Positionen, die sich ökologisch verkleiden. Mit seinem biologistischen Menschenbild und seinem Verständnis von Ökologie als „Erhaltung des Naturhaushaltes“ zog Gruhl sich von KritikerInnen Zeit seines Lebens und posthum die Bezeichnung „Ökofaschist“ zu.

Herbert Gruhl…

Gruhls Ideologie nach ist der Mensch kein soziales Wesen, sondern eines, das auf seine biologischen Fähigkeiten reduziert ist und das sich mit den Verhältnissen abzufinden hat, wie sie sind. Das Recht des Stärkeren, Elite und Unterordnung, Herrschaft und Ausbeutung sind bei Gruhl Naturgesetze, für Schwache ist kein Platz vorgesehen: „Das Geflecht der karitativen menschlichen Einrichtungen hingegen, die man heute als ’soziales Netz‘ bezeichnet, fängt auch noch den auf, der seine Lage selbst verschuldet hat“ schrieb Gruhl in seinem 1985 erschienen Buch „Das irdische Gleichgewicht“. Der Rassist Gruhl hetzte gegen Migration, sprach von „wahnsinnigen Gefahren für die wertvollen Menschen“ (in Westeuropa, Anm. d. Verf.) und tobte sich 1992 in einer Fernsehsendung bei RTL wie folgt aus: „Wenn dagegen viele Kulturen in einem Raum zusammengemixt werden, so ergibt das entweder ein Neben- oder Gegeneinander oder (…) Entropie, also ein Gemisch, dessen Wert mit zunehmender Durchmischung sinkt, bis es letzten Endes keinen Wert mehr hat.“ Der knallharte Sozialdarwinist schrieb als Autor für die neonazistischen und extrem-rechten Blätter „Mut“, „Nation & Europa“, „Wir selbst“ und „Junge Freiheit“. Ihm, der 1978 aus der CDU, 1981 bei den Grünen und 1990 aus der ÖDP austrat, zollte die neofaschistische Nationalzeitung einst Respekt, nur er; Gruhl, könne eine Umweltschutzpartei seriöser Prägung aufbauen.

…und seine Fans

Das Andenken an Herbert Gruhl pflegt heute die „Herbert Gruhl-Gesellschaft e. V.“ mit Sitz in Hannover. Bei ihrem Jahrestreffen (Motto: Auf der Suche nach der Ehrfurcht vor dem Leben“) vom 25.-26. September im Marktheidenfelder Hotel „zur schönen Aussicht“ verleiht sie zum 5. Mal den „Herbert-Gruhl-Preis“.

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