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Frankentag: „Landser“ in Obertrubach

Der Ort: Obertrubach-Geschwand 
Die Aktivisten des FNS geben sich derzeit ziemlich Mühe, den Veranstaltungsort des „Frankentags“ geheim zu halten. Nähere Hinweise zur Anfahrt soll lediglich ein erst ab dem 1. Juli besetztes Infotelefon liefern. Tatsächlich ist als „Frankentag“-Gelände eine Wiese in der Nähe des oberfränkischen Dorfes Geschwand vorgesehen. Das Gelände liegt von der Straße Richtung Bärnfels kommend am Flurbereinigungsweg nach Kleingesee und hat etwa die Fläche von zwei Fußballfeldern. 
Ein „ganz normales Fest“ auf der Nazi-Wiese? 
Geschwand gehört zur Gemeinde Obertrubach in der Fränkischen Schweiz. Der „Frankentag“ auf der Wiese im Landkreis Forchheim ist offiziell als „Fest“ angemeldet, die Verantwortlichen bei den Behörden haben bisher jedoch die Öffentlichkeit nicht informiert und planen auch kein Verbot des Neonazi-Open-Airs. Das Gelände gehört nach einer Versteigerung seit dem 1. Januar 2007 einem jungen Pärchen aus Niedermirsberg. Beim einen Besitzer soll es sich, so erzählt man es sich im Dorf, um den „Freien Netz Süd“-Kopf Lutz Passon handeln. Auf der Wiese versammelten sich seither nach mehreren Gräfenberg-Aufmärschen oft einige Dutzend  Neonazis. „Nur ein paar Hansela“, verharmloste der CSU-Bürgermeister Willi Müller im letzten Jahr noch das neonazistische Treiben gegenüber den Medien. 
Auf der Nazi-Wiese bei Geschwand fanden in den letzten Monaten neonazistische Veranstaltungen und stark besuchte Neonazi-Konzerte statt. Einige Beispiele:
Am Samstag, 16. August 2008 versammelten sich ca. 60 Neonazis, unter ihnen NPD-Bundesvorstandsmitglied Jürgen Rieger (Hamburg) und Neonaziaktivist Norman Bordin auf der Geschwander Wiese zu einem „Gedenken“ an Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß, nachdem Gedenk-Aufmärsche der Neonaziszene in Wunsiedel, Forchheim, Erlangen und Herzogenaurach verboten worden waren. Diese Veranstaltung in Geschwand wurde polizeilich aufgelöst. Die Neonazis schreckte das nicht ab: Mit etwa 40 TeilnehmerInnen führten sie schon am 25. August 2008 am gleichen Ort ein Camp durch. 
Polizei schaute bei Neonazi-Konzerten nur zu
Obwohl Polizei vor Ort war, wurden in den letzten Wochen große Konzerte der Neonaziszene auf der Geschwander Wiese behördlicherseits nicht unterbunden. Zwei Beispiele: 
Am 1. Mai 2009 versammelten sich im Anschluss an den Neonazi-Aufmarsch des „Freien Netz Süd“ in Weiden (Oberpfalz) über 250 Neonazis zu einem nach außen hin konspirativ organisierten Konzert mit den neonazistischen Bands Kitöres (Ungarn) und „White Rebel Boys“ (Hof). Dieses Konzert hatten die Neonazis übrigens tatsächlich wenig konspirativ, aber offensichtlich unbeanstandet bei den Behörden als „privates Frühlingsfest“ angemeldet! 
Am 6. Juni 2009 versammelten sich auf besagter Wiese dann ca. 300 Neonazis zu einem wieder aus den Kreisen des „Freien Netz Süd“ konspirativ vorbereiteten Konzert mit den neonazistischen Bands „Racial Purity“ „White Rebel Boys“ (Hof), Verszerzödes (Ungarn) und „Act of Violence“ (Laupheim).
„Die Jungs vom ‚Team Green‘ haben sich auch zurückgehalten“ hieß es danach hocherfreut in einem neonazistischen Online-Forum. Gemeint war die Polizei, die „nur vorbei fuhr“. Die Strategie der Behörden heißt offensichtlich: Totschweigen, totschweigen, totschweigen. Und dann: Abwiegeln und abstreiten. Die Öffentlichkeit wurde bis heute nicht informiert, die Konzerte und die großen Polizeieinsätze der Bereitschaftspolizei in den Polizeiberichten mit keinem Wort erwähnt.

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