Die dem neonazistischen „Freien Netz Süd“ zuzurechnende oberpfälzische Gruppierung „Widerstand Tirschenreuth“ plant am morgigen Samstag, 16. Mai 2009, ein Grillfest in der Nähe der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Flossenbürg.
Von Robert Andreasch
„Der Widerstand Tirschenreuth lädt zum Grillfest ein“, so wird derzeit intern in der bayerischen Neonaziszene für eine Aktion am 16. Mai 2009 ab 17 Uhr in Flossenbürg geworben. „Auch eine Übernachtung im eigenen Zelt“, so heißt es weiter, „ist jederzeit möglich“.
Der Ort des „Grillfests“ ist von den Neonazis bewußt ausgewählt: „Girgls Holzplatz“ liegt in der Nähe der Gedenkstätte für das ehemalige Konzentrationslager Flossenbürg.
Zwischen 1938 und 1945 wurden ca. 100.000 Häftlinge im KZ und den Außenlagern gequält, mindestens 30.000 von ihnen wurden ermordet. Eventuelle Einnahmen des „Grillfestes“ wollen die Neonazis dem Platzeigentümer zukommen lassen, der derzeit wegen ähnlicher „Veranstaltungen“ auf seinem Gelände im Clinch mit der Stadt Flossenbürg liegt.
Die Einladung zum „Grillen gegen Repression“ auf „Girgls Holzplatz“ wird von Karsten Panzer (Plößberg) versandt. Vor wenigen Wochen scheiterte erst ein Parteiausschlußverfahren gegen den Geschäftsführer der NPD-Bezirksverbände Oberbayern und Oberpfalz, das bayerische Parteifunktionäre wegen Panzers Nähe zur NPD-Abspaltung „Freies Netz Süd“ gefordert hatten. Die Anmeldungen zur Neonazi-Provokation, zu der, wie es heißt, „jederzeit Kinder mitgebracht werden“ können, nimmt Simon Preisinger (Flossenbürg) entgegen, Domain-Inhaber der Web-Präsenz der neonazistischen Kameradschaft „Widerstand Tirschenreuth“.