Die Münchner Neonaziszene plant für Donnerstag, 21. Mai 2009, eine Solidaritäts-Aktion für den Holocaust-Leugner Horst Mahler vor der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim. Angemeldet hat die Kundgebung (Motto: „Freiheit für Horst Mahler“) Roland Wuttke (Mering), Landespressesprecher der NPD Bayern und stellvertretender Vorsitzender der „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ (BIA) in München.
Horst Mahler wurde nach seiner (noch nicht rechtskräftigen) Verurteilung zu sechs Jahren Haft durch das Münchner Landgericht im Gefängnis Stadelheim inhaftiert. Gerichte in Landshut und Potsdam verhängten gegen den zuletzt in Ebersberg wohnhaften Mahler zusätzlich Haftstrafen von 10 Monaten sowie 5 Jahren und 2 Monaten.
Zur Kundgebung, die am Feiertag Christi Himmelfahrt von 17.30 Uhr bis 19.00 Uhr vor der JVA stattfinden soll, mobilisiert derzeit die neonazistische Kameradschaft „Freie Nationalisten München“ um Philipp Hasselbach, die in den letzten Monaten mehrfach ihre Solidarität für den Holocaustleugner Horst Mahler kundgetan hat. Die Neonazis nennen dabei öffentlich jedoch nur einen nicht angemeldeten „Treffpunkt“ um 16.00 Uhr am Hbf-Ausgang Arnulfstraße.
Am 11. April 2009 waren zuletzt Neonazis des „Freien Netz Süd“ um Matthias Fischer (Fürth), Stefan Friedmann (Diedorf), Sebastian Schmaus und Norman Kempken (beide Nürnberg), angeführt von Norman Bordins und Karl-Heinz Statzbergers „Frontstadt München“-Mitgliedern, in Solidarität mit dem Holocaustleugner Horst Mahler durch München marschiert. Der Aufmarsch des „Freien Netz Süd“, dessen Mitglieder sich vor allem aus von der NPD-Bayern Abgespaltenen rekrutieren, wurde von den meisten NPD-AktivistInnen und von den Neonazis der „Freien Nationalisten München“ boykottiert. Der skurrile Streit der Münchner Neonaziszene scheint angesichts der jetzt angekündigten Kundgebung und des Neonaziaufmarsches am kommenden Samstag, 23. Mai 2009, in einer absurden Vervielfachung der öffentlichen Aktionen zu enden.