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Haftstrafe für Horst Mahler


Horst Mahler
, der vor sich demonstrativ die z.T. illegalen Publikationen „Vorlesungen über den Holocaust“ von Germar Rudolf, seine eigene Schrift „Antworten auf die Judenfrage“ und zwei gebundene Bände der Revisionsanträge von Sylvia Stolz aufgebaut hatte, reichte dann Beweisanträge ein, mit der er die Offenkundigkeit der Shoah in Frage stellen wollte. Dabei bezog er sich u.a. auf sogenannte „Forschungen“ der „Zeitgeschichtlichen Forschungsstelle Ingolstadt“ und begann ausführlich über Authentizität oder Nicht-Authentizität des Protokolls der Wannsee-Konferenz zu referieren. Es war letztlich die Staatsanwaltschaft, die den ständigen auf Holocaustleugnung abzielenden Anspielungen Horst Mahlers endlich offensiv entgegentrat. Die bis dahin recht untätige vorsitzende Richterin Astrid von Boennighausen-Budberg warf daraufhin Horst Mahler wegen „ungebührlichen Verhaltens“ für einige Minuten aus dem Saal. Die Beweisanträge wurden in der Zwischenzeit alle abgelehnt und der Staatanwalt konnte dann im Plädoyer die in der Anklageschrift aufgeführten Vorwürfe als erwiesen aufführen. Da er keine positive Sozialprognose aussprechen könne, forderte er eine Haftstrafe von elf Monaten.

 


Horst Mahler
verzichtete auf längere Ausführungen und nach kurzer Beratung verkündete Richterin Von Boennighausen-Budberg das Urteil: Eine zehnmonatige Haftstrafe sei Tat- und Schuldangemessen, für eine Bewährungsstrafe gebe es keinen Raum. Horst Mahler kündigte an, in Berufung zu gehen und sprach draußen seinen angereisten SympathisantInnen Mut zu: „Wir müssen die Fesseln spüren, damit wir uns erheben und sie sprengen (..) Der Holocaust-Maulkorb ist kein deutsches Recht, sondern Befehl der Fremdherrschaft. Es ist nicht der Wille des Deutschen Volkes, sich auf den Knien vor den Juden zu bewegen.“ Dr. Michel Friedman machte darauf aufmerksam, dass es nicht allein um die Person Horst Mahler geht: „Rassismus, Antisemitismus und die Verherrlichung von Hitler stellen eine konkrete Gefahr auch im Deutschland von heute dar. (…) Wenn es nur Horst Mahler wäre in Deutschland, wäre er nicht der Rede wert. Aber hinter Horst Mahler stehen doch hunderttausende und Millionen Deutsche, die so hardcore wie er oder softiger mit der Nostalgie zu Hitler und dem dritten Reich leben und nach wie vor antisemitisch sind.“

 

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