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Neonazi-Aufmarsch zum Jahresbeginn

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BIA-Aufmarsch am 4.1.08: Karl Richter (2. v. li) und Udo Voigt (3. v. li.)

Zum Vergrößern auf das Bild klickenKnapp 100 TeilnehmerInnen beteiligen sich an einem Aufmarsch der NPD-Tarnliste "Bürgerinitiative Ausländerstop" (BIA) unter dem Motto "Das deutsche München sagt NEIN zu Ausländergewalt und Inländerfeindlichkeit" am 4. Januar 2008 in München. Als Anmelder fungierten Roland Wuttke (Mering) und Norman Bordin (Ottobrunn). Startpunkt war um 17 Uhr der Max-Josephs-Platz, von dem die Neonazis ohne Kundgebung um 18 Uhr loszogen


Die Teilnehmenden trugen unter anderem Transparente mit Aufschriften wie "Kriminelle Ausländer raus – BIA München", "Sozial geht nur national", "Kameradschaft Schwandorf-Burglengenfeld", "Solidarisieren mitmarschieren – JN Nürnberger Land" und "Heimat statt Globalisierung – BIA".

Am Aufmarsch nahmen Neonazis aus verschiedenen bayerischen Regionen teil, neben dem BIA-"Spitzenkandidaten" Karl Richter (München/Dresden) und dem NPD-Bundesvorsitzenden Udo Voigt (Moosburg) reisten beispielsweise NPD-Landesgeschäftsführer Axel Michaelis (Bamberg) und Heidrich Klenhart (stellvertr. Vorsitzender NPD-BV Oberpfalz, Postbauer-Heng), Rico Doehler (Ex-Vorsitzender NPD-BV-Schwaben) und Willi Wiener (NPD-KV Regensburg) an. Vertreten waren NPD-Abordnungen aus Franken, Oberpfalz und Niederbayern und einige fränkische Kameradschaftsaktivisten, z. B. von der KS Forchheim. Frank Rohleder ("Nationales Bündnis Dresden") setzt sich als Beifahrer zu Roland Wuttke in den Lautsprecherwagen.
Aus München beteiligten sich nur wenige bekannte neonazistische Kader, z. B. Björn-Christopher Balbin und Christian Glötzl. Allerdings sind darunter auch Neonazis um Mike Nwaiser ("Nationales München"), die ihr Zerwürfnis mit Norman Bordin & Co. offensichtlich bereinigt haben.

Richter & Voigt

4.1.08: Karl Richter (li) und Udo Voigt (re.) am Fronttransparent

Der Aufmarsch der Neonazis, der an der Spitze von einem "Trommler" angeführt wurde, in dem mehrere schwarz-weiß-roten "Reichsfahnen" getragen wurden, und an dessen Seite  "Fackelträger" gingen, war von massiven Gegenaktionen begleitet. Über 300 AntifaschistInnen protestierten am Rande des Aufmarschs, der über die Maximilianstraße, den Altstadtring und das Tal zum Marienplatz zieht, und konnten diesen in der Maximilianstrasse und am Isartor mehrfach blockieren.

Im Tal riefen die Neonazis der hinteren Aufmarsch-Hälfte an mehreren Stellen ungehindert gemeinsam lautstark die Parole "Hier marschiert der nationale Widerstand", die Wortfolge "Nationaler Widerstand" war im Auflagenbescheid des KVRs untersagt worden.

Die Reden bei der Zwischenkundgebung der Neonazis auf dem Marienplatz gingen schließlich im Lärm der protestierenden Antifas und PassantInnen völlig unter. Roland Wuttke nannte dabei OB Christian Ude,  Ministerpräsident Günther Beckstein und den Münchner Weihbischof Engelbert Siebler "Inländerfeinde". Karl Richter meinte offensichtlich, mit rollendem 'R' und schnarrender Stimme Adolf Hitler imitieren zu müssen: "Wählen Sie uns, die Bürgerinitiative Ausländerstopp". Für die ""Inhalte" war dann Udo Voigt zuständig, der NPD-Bundesvorsitzende zog alle rassistischen Register: "Ali, Mehmet und Fatima bekommen alles, und Millionen Deutsche sind ohne Zukunft", "wir wollen keine Integration, sondern die Trennung der Schulklassen", und: "Wir verlangen, dass sofort die Kindergeldzahlungen an Ausländer eingestellt werden".

 

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