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„Pro München“ blitzt bei Münchner Gastronomen ab

Die couragierten Geschäftsleitungen zweier Münchner Hotel- und Gastronomiebetriebe haben am Donnerstagabend eine Veranstaltung der extrem rechten Münchner Gruppierung „Bürgerbewegung Pro München“ verhindert.

Der extrem rechte Zusammenschluss „Pro München“ hatte seit einigen Tagen auf der Homepage eine „interessante Veranstaltung“ für den 17. oder 18. Oktober in München angedeutet, Interessenten sollten bei den Seitenbetreibern nachfragen. Gleichzeitig lud der extrem rechte Verleger Gert Sudholt (Berg) als Vorsitzender eines sogenannten "Historisch-kulturellen Arbeitskreises“ zu einer Vortragsveranstaltung am Donnerstagabend ein. Als Referent wurde Hartmut Fröschle angekündigt; der Stuttgarter ist Vorsitzender des seit 1976 bestehenden Apartheid-befürwortenden Vereins „Hilfskommitee Südliches Afrika“ in Coburg und trat in der Vergangenheit auch beim umstrittenen „Studienzentrum Weikersheim“ auf.

In der Einladung zur Veranstaltung hieß es, es habe keinen Völkermord deutscher Truppen an den afrikanischen Herero gegeben und diese „Zwecklegende“ eines Genozids durch Deutsche solle nun bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit „Pro München“ widerlegt werden. „Pro München“ versucht in diesem Sinne, im Vorfeld der Kommunalwahl 2008 bei den AnwohnerInnen der ehemaligen „Von-Trotha-Straße“ in Waldtrudering Stimmung zu machen. Generalleutnant Lothar von Trotha befehligte 1904 die deutschen Truppen in Südwestafrika beim Feldzug gegen die aufständischen Herero. Zehntausende von Herero wurden bei Kämpfen oder in Gefangenenlagern bestialisch ermordet. Der Münchner Stadtrat hat in Anbetracht dieser Verbrechen die Umbenennung der „Von-Trotha-Straße“ in „Hererostraße“ beschlossen. Die Betreiber des von den Rechten als Veranstaltungsort ins Auge gefassten Hotels „Eden Wolff“ am Hauptbahnhof waren von „Pro München“-Sprecher Rüdiger Schrembs offensichtlich in keinster Weise über den Charakter des Abends in Kenntnis gesetzt worden und zeigten sich am Donnerstagnachmittag bestürzt. Zwei Stunden vor Veranstaltungsbeginn untersagte das traditionsreiche Hotel den rechten Aktivisten aus München und Oberbayern die Saalnutzung.

Gert Sudholt und Rüdiger Schrembs schleusten daraufhin die am Abend eingetroffenen ca. 30 Besucher, darunter die Pro-München-Funktionäre Stefan und Peter Werner sowie die NPD-BundestagskandidatInnen Renate Werlberger und Dr. Ulrich Hertel, eigenmächtig in die Schäfflerstube des Löwenbräukellers am Stiglmaierplatz. Auch hier wurde das Lokal von den Organisatoren bewusst nicht über den Veranstaltunghintergrund informiert. Durch die Anwesenheit von Staatsschutz, Medien und einigen demonstrierenden AntifaschistInnen alarmiert, zögerte die Geschäftsführung des Löwenbräukellers jedoch keine Sekunde und untersagte auch hier den geplanten Vortrag.

Gert Sudholt nutzte den Abend dennoch, Exemplare seiner geschichtsrevisionistischen Zeitung "Deutsche Geschichte" und einige Bücher auszuhändigen. An ausgewählte Besucher wurde auch die Zeitung des Südtiroler "Andreas-Hofer-Bund" verteilt.

 

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