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Pressemitteilung vom 14. Juni 2000:
Hans-Peter Uhls „Bericht aus dem Reichstag“

Mit einem für den 20. Juni geplanten Vortrag vor dem Münchner Bürgerverein e. V. stellt sich Hans-Peter Uhl in eine Reihe mit Referenten wie dem Schweizer Holocaust-Leugner Bernhard Schaub und bestätigt einmal mehr seine Scharnierfunktion zwischen Rechten und Konservativen.


München. Der ehemalige Kreisverwaltungsreferent und CSU-Rechtsaußen Hans-Peter Uhl ist am Dienstag, 20. Juni Stargast einer vom Münchner Bürgerverein e. V. im Intercity Hotel im Hauptbahnhof organisierten Veranstaltung.
Uhl, der bereits als Kreisverwaltungsreferent durch seine mit rassistischen Untertönen durchsetzte Migrationspolitik Beifall von weit rechts erhielt, scheute sich schon während seiner Amtszeit nicht, als "Privatmensch" etwa auf einer Veranstaltung des rechten Bund freier Bürger aufzutreten. Mit seinem "Bericht aus dem Reichstag" beim Münchner Bürgerverein geht Uhl nun offenbar einen Schritt weiter.

War es doch der Münchner Bürgerverein e. V., der im Juni 1999, wiederum im Intercity Hotel München eine Veranstaltung mit dem Schweizer Holocaust-Leugner Bernhard Schaub durchführte. Schaub, der sich dort als Lehrer vorstellte, war bereits 1993 von seinem damaligen Arbeitgeber, der Hans-Steiner-Schule im schweizerischen Adliswil, gekündigt worden, als dort die rechten Aktivitäten des Holocaust-Leugners bekannt wurden. Gemeinsam mit dem bereits verurteilten Holocaust-Leugner Jürgen Graf hat Schaub in der Schweiz die einschlägige Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung der Zeitgeschichte (AEZ) gegründet. Kurz nach seinem Auftritt vor dem Münchner Bürgerverein kündigten auch die Migros-Klubschulen, eines der größten privaten Schweizer Unternehmen in der Erwachsenenbildung, Schaub die Zusammenarbeit auf.

Gegründet wurde der Münchner Bürgerverein 1977 unter anderem vom ehemaligen SS- und NSDAP-Mitglied Karl Günter Stempel. Stempel, nach dem Zweiten Weltkrieg zuletzt als Richter am Bayerischen Oberlandesgericht beschäftigt, war seit 1972 Präsident des Deutschen Kulturwerkes europäischen Geistes (DKEG). Dazu aus dem Handbuch des deutschen Rechtsextremismus: Die DKEG ist eine Organisation, "die neben der Erhaltung und Restauration einer völkischen Kulturpropaganda auch der organisationsübergreifenden Sammlung rechtsextremer Kräfte diente". Ebenfalls Mitarbeiter des DKEG war ein weiteres Gründungsmitglied des Vereins: Herbert Hertlein.

Angekündigt wurden die Veranstaltungen des Münchner Bürgervereins in der Vergangenheit beispielsweise in der Jungen Freiheit oder auf den Internetseiten des Ostpreussenblattes oder der Deutschlandbewegung des Alfred Mechtersheimer.

Der Münchner Bürgerverein e. V. bildet ein Bindeglied zwischen beispielsweise ehemalige Nationalsozialistinnen und Nationalsozialisten und jungen, rechtskonservativen Burschenschaftern. Er bietet rechten Publizisten und Rednern ein Forum und nimmt eine Scharnierfunktion zwischen konservativem und rechtem Lager ein. Dies verdeutlicht auch der Auftritt des ehemaligen Kreisverwaltungsreferenten. Einmal mehr signalisiert Hans-Peter Uhl mit seiner Bereitschaft vor dem Münchner Bürgerverein zu referieren, dass ihm keinerlei Kontaktscheue zum rechten Lager bescheinigt werden kann.

Für Rückfragen und weiterführendes Informationsmaterial:
Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München e. V. (A.I.D.A.)
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